Wirtschafts-Treffen
EU-Kommissar Hahn fordert bei Forum in Velden "mehr Europa"

Standort, Fachkräftemangel, Koralmbahn, demographische Entwicklung, EU-Förderungen, Klimawandel und soziale Sicherheit waren die zentralen Themen beim Wirtschaftsforum in Pörtschach am Wörthersee.

Im see:Port in Pörtschach am Wörthersee diskutierten Mitte Juli EU-Kommissar Johannes Hahn, der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser und Wirtschaftskammer Kärnten (WKK) Präsident Jürgen Mandl über die Europäische Union und die Rolle und Möglichkeiten des südlichen Bundeslandes und dessen Wirtschaft innerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Veranstalter und Hausherr Walter Prutej vom Forum Velden betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit der EU für Kärnten und dass Europa und seine Ideale "gefühlt" jeden Tag mehr an Bedeutung in der globalen Welt verlieren. "Für Werte, wie Demokratie - eine europäische Erfindung -, ist es wichtig, sich jeden Tag neu darum zu bemühen", so Prutej, der sich über die Forums-Teilnahme Hahns besonders freute. Moderiert wurde die Veranstaltung von Katja Kogler.

"Leuchtendes Beispiel"

Welche Bedeutung die EU habe und warum es mehr Europa brauche, wollte der EU-Kommissar in seiner Keynote verdeutlichen. Johannes Hahn verwies u.a. darauf, dass sich die Welt in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat. "Während wir uns bisher innereuropäischen Angelegenheiten gewidmet haben, gilt es nun sicherzustellen, dass unsere Stimme als Europäer auch global gehört wird", forderte Hahn. Für den EU-Kommissar sei Kärnten ein leuchtendes Beispiel dafür, was mit länderübergreifender Zusammenarbeit zu erreichen ist. Auch habe Kärnten, wie viele andere Regionen, in den vergangenen Jahrzehnten enorm von der Förderkulisse der EU profitiert. Seit 1995 seien von der EU um zwei Milliarden Euro mehr nach Kärnten geflossen, als Österreich für das Bundesland an Brüssel bezahlt habe.

EVJohannes Hahn bei seiner Keynote © Forum Velden/kk

Vorteile überwiegen

Europareferent Peter Kaiser bezeichnete in der Diskussion die Europäische Union als weltweit bestfunktionierende supranationale Gemeinschaft. Es gelte, die Aufmerksamkeit auf das Gemeinsame zu lenken, anstatt das Trennende hervorzuheben. "Um global Gehör zu finden, brauchen wir eine auf unseren tradierten Werten aufbauende supranationale Politik", betonte der Landeshauptmann. Welche Vorteile die EU mit sich bringe, verdeutlichte Kaiser unter anderem auch anhand der EU-Förderungen, die bisher nach Kärnten geflossen sind und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die gute Zusammenarbeit im Ausschuss der Regionen.

Jürgen Mandl rückte ebenfalls die Vorteile der EU in den Vordergrund. Konkret sprach der WKK-Präsident die Koralmbahn und den damit entstehenden Wirtschaftsraum im Süden Österreichs sowie die Rolle des europäischen Binnenmarktes für die Kärntner Wirtschaft an. Für Mandl seien jedoch noch etliche Hausaufgaben zu machen, damit Kärnten und die Kärntner Wirtschaft von wichtigen Projekten wie die Koralmbahn vollends profitieren könnten. Ferner sieht er die Bekämpfung der Teuerung, des Fachkräftemangels und der Energiekrise als wichtige Hausaufgaben, welche auf nationaler und europäischer Ebene dringend zu erledigen seien.

Das Fazit von Hahn, Kaiser und Mandl lautete: "Es braucht mehr Europa".

Weitere Diskutant:innen

Vor und nach der Veranstaltung wurde von den Gästen über Europa diskutiert. Darunter waren Marc Germeshausen vom Europahaus Klagenfurt, EU-Abgeordnete Elisabeth Dieringer-Granza, Nationalrat Peter Weidinger, Investor Bernd Hinteregger, WKK-Direktor Meinrad Höfferer, die Abteilungsleiter Gerhild Hubmann, Martina Rattinger, Albert Kreiner und Markus Matschek vom Land Kärnten, Mariana Kühnel von der WKÖ aus Wien, Julian Geier von der JVP, Holger Penz von der FH Kärnten und Christof Cesnovar und David Müller von der EU-Kommission in Brüssel.

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