Komplettanbieter insolvent
Millionenpleite eines Textil- und Sportartikelgroßhändlers

| Tobias Seifried 
| 01.07.2024

Das Unternehmen agiert als Komplettanbieter im Bereich Outdoor-Bekleidung, Nautik, Radfahren, Ski sowie Fitness und beliefert mehrere große heimische Sporthandelsketten.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, wurde über das Vermögen der TexSpo Textil- und SportartikelgroßhandelsgmbH beim zuständigen Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Linz, ist im Großhandel mit Bekleidung und Sportartikeln tätig und agiert dabei als Komplettanbieter im Bereich Outdoor-Bekleidung, Nautik, Radfahren, Ski und Fitness.

Laut dem Eröffnungsantrag fungiert TexSpo als Lieferant für bekannte heimische Ketten wie Hervis, Intersport, Reusch oder TK Max. Den Kreditschützern zufolge belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 8,027 Millionen Euro. Die Werthaltigkeit etwaiger vorhandener Aktiva sind noch nicht bekannt. Diese müssten erst im Laufe des Verfahrens ermittelt werden. Von der Insolvenz sind 22 Dienstnehmer:innen und 89 Gläubiger:innen betroffen. 

Ursachen und Pläne

TexSpo gibt als Ursachen für die Insolvenz u.a. die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine an. Durch Erstere sei es ursprünglich zu einem Umsatzzuwachs gekommen, der aber gleichzeitig zu höheren laufenden Kosten und einer Vergrößerung des Mitarbeiterstandes geführt habe. Mit Beginn des russischen Angriffskrieges habe sich eine Abkühlung beim Konsumverhalten gezeigt. 2023 sollen diese Entwicklungen dazu geführt haben, dass ein hoher Lagerstand und eine geringere Nachfrage sich gegenüberstanden. Erschwerend sei die allgemeine Krise in der Textil- und Modebranche dazugekommen, wodurch es zu einem weiteren Rückschlag bei der Nachfrage gekommen sei. Schlussendlich musste nun der Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt werden.

Die TexSpo Textil- und SportartikelgroßhandelsgmbH strebt eine Unternehmensfortführung sowie eine Entschuldung mittels Sanierungsplan an. Die Gläubiger:innen sollen eine 20-prozentige Quote innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplans erhalten, nicht aber vor Rechtskraft seiner Bestätigung. Ob der Plan angenommen wird, muss sich erst zeigen. Gläubigerversammlung, Prüfungstagsatzung und Berichtstagsatzung
sollen am 27. September 2024 stattfinden.

www.ksv.at

www.akv.at

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