Fotos der Veranstaltung
"Hurra, wir lesen noch..." setzte Zeichen gegen Diskriminierung & Ausgrenzung

Trotz des schlechten Wetters erschienen zahlreiche Lesebegeisterte, darunter auch prominente Vertreter:innen, um Lilian Klebow und Teresa Vogl bei der Lesung zu lauschen. 

Sie verstehen es als sanfte feministische Revolution, sind Verfechter:innen des analogen Lesens und haben sich zum Ziel gemacht, mittels mutmachender Botschaften, Humor und wissenschaftlichen Erkenntnissen den patriarchalen Strukturen auf den Zahn zu fühlen. Fünf Bücher wurden dabei im Rahmen von "Hurra, wir lesen noch..." vorgestellt, die Frauen - und Männer - dazu ermutigen sollen, sich täglich mit wachem Geist und proaktiv gegen die gefährliche Zwangsberieselung und Fülle an nutzlosen Inhalten jeglicher Diskriminierung und Ausgrenzung zu wehren, und dadurch Fake von Fakt besser unterscheiden zu können.

Zunächst sollte die Lesung mit Lilian Klebow und Teresa Vogl auf der MQ Sommerbühne des größten Kulturareals Europas unter freiem Himmel stattfinden. Doch angesichts der Wetterlage verlagerte sich die Veranstaltung in die Barocke Suite A. Das schien allerdings die Gäste nicht abzuhalten. So erschienen unter anderem Schauspielerin Petra Morzé, Solotänzerin des Wiener Staatsballetts Rebecca Horner, Aktivistin Nunu Kaller, Regisseurin und Autorin Beate Thalberg u. v. m. 

Geschichtliches Erbe

Buchclubs unter Frauen sind allerdings keine Erfindung moderner feministischer Bestrebungen, sondern haben eine lange Geschichte. In Österreich und Deutschland etwa wurden sie im 19. Jahrhundert von der Sozialdemokratie ins Leben gerufen, um die durchgehend bildungsbenachteiligten Frauen Zugang zu Büchern zu verschaffen. Am Ende dieser Bemühungen erhielten Frauen 1919 das Wahlrecht. 

An diesen feministischen Bestrebungen knüpft "Hurra, wir lesen noch..." an. Am Veranstaltungstag präsentierten die Protagonistinnen Beate Thalbergs Werk "Die Doppelte Frau". Das Besondere daran: die Autorin selbst war anwesend. Außerdem gab es "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl zu hören, "Die Erschöpfung der Frau" von Franziska Schutzbach, "Das Ende der Ehe" von Emilia Roig und "Was Männer kosten" von Boris von Heesen. "Der Leseturm, wie ihn das Architekturbüro Ortner & Ortner seinerzeit für das MuseumsQuartier entworfen hatte, wurde ja nie umgesetzt, umso schöner, dass jetzt mit dem Female Empowerment Leseclub ein würdiges Lesezeichen im MQ gesetzt wird", so Bettina Leidl, Direktorin des MQs. Sie freute sich besonders über den regen Zuspruch. 

Weibliches Engagement

Auch Moderatorin Teresa Vogl zeigte sich begeistert vom interessierten Publikum: "Für mich ist der Juni ein Event- und Moderationsmarathon und es war eine große Herausforderung, mich für die Lesung neben dem straffen Terminkalender vorzubereiten, aber ich bin so überwältigt von dem Zuspruch, dass ich heute energiegeladen und glücklich heimgehe und im Geiste schon an unsere nächste Lesung denke – Hurra!"

Ihre Bühnenkollegin Schauspielerin Lilian Klebow hatte vor der Lesung selbst noch für männlichen Zulauf gesorgt: "Als ich mich heute im Kaffeehaus vorbereitet und die letzten Textstellen markiert habe, hat mich ein junger Mann angesprochen. Er hätte mich nun seit zwei Stunden beobachtet, wie ich vertieft und konzentriert gelesen habe, dass er unbedingt wissen wollte, was es damit auf sich hat. Ich habe ihn spontan eingeladen und heute ist er mit seiner Freundin da. Was gibt es Schöneres, für den Start unseres Buchclubs, der Männer und Frauen gleichermaßen motivieren soll!"

Die Solotänzerin des Wiener Staatsballetts, Rebecca Horner, empfand die Veranstaltung als Wohltat. Laut ihr habe sie die bereichernde Auszeit genossen. "Und wenn ich je ein Buch schreiben sollte, möchte ich, dass es Lilian Klebow vorliest. Ihre Stimme ist einfach wunderbar!" Auch Schauspielerin Petra Morzé ging begeistert aus der Veranstaltung: "Das ist so eine schöne Initiative und die beiden haben das so toll, charmant, kompetent und einladend gemacht. Großes Danke, dass ich dabei sein konnte – ich liebe Bücher!"

Zum Abschluss lud Bettina Leidl zu einem Empfang mit kulinarischen Häppchen by Café Leopold, Sekt von Sektkellerei Kaktus sowie Snacks von Kelly's. Für das blumige Dekor und damit frühlingshaften Duft sorgte der Blumenschmuck von zweigstelle atelier. 

Fotos der Veranstaltung können Sie in dieser Galerie betrachten. 

www.mqw.at

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