Video von der Accenture-Studienpräsentation
"Schöpfen wir das gesamte Produktivitätspotenzial aus, sind das rund 81,5 Milliarden Euro"

| Redaktion 
| 02.07.2024

Accenture hat eine neue Automatisierungsstudie vorgestellt. LEADERSNET.tv war vor Ort und fragte bei den Verantwortlichen und der Staatssekretärin für Digitalisierung nach, welche Rolle das Thema aktuell einnimmt und wo wir bei Automatisierungsprozessen stehen.

Consulting-Spezialist Accenture hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz seine neue Automatisierungsstudie präsentiert. 

Über 80 Milliarden Euro

Die Automatisierung von Prozessen kann ein Produktivitätspotenzial von 80 Milliarden Euro in Österreich freisetzen, so lautet eines der Ergebnisse der Studie. "Die Automatisierung hebt die Produktivität in allen Branchen auf ein neues Niveau. Sie beschleunigt und vereinfacht Prozesse und ist damit ein echter Wachstumstreiber für heimische Unternehmen und die Volkswirtschaft", sagt Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich, bei der Präsentation der Accenture-Automatisierungsstudie.

"Der Einsatz von neuen Technologien, die Digitalisierung und das Ausschöpfen der Automatisierungspotenziale ist entscheidend für die Zukunft des Standorts Österreich. Wir müssen hier am Ball bleiben und schauen, das Lehrlingsausbildung, Schulen und Universitäten sich ständig weiterentwickeln. Und wir müssen diese Veränderungen als Chance begreifen und den Menschen Mut machen, hier mitzugehen. Das ist mir ganz wichtig", betont Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst.

Automatisierung betrifft alle Branchen

Automatisierungspotenziale gebe es für alle. Es betreffe laut Zettel den Handel wie die öffentliche Verwaltung, die Industrie und den Finanzdienstleistungssektor. "Die Automatisierung kann sinnvoll und nutzstiftend entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden. Die Anwendungen starten beim Beschaffungsprozess, gehen über Produktion, die HR-Abteilung, Finanz, Marketing und Sales bis zum Reporting", so Zettel und unterstreicht damit den holistischen Ansatz der Automatisierungs-Transformation.

Dabei variiert das Automatisierungspotenzial laut der Analyse zwischen den unterschiedlichen Branchen. Im Gesundheitsbereich wurde demnach ein Potenzial von 37 Prozent errechnet, gefolgt vom Handel mit 44 Prozent. Die öffentliche Verwaltung und der Finanzdienstleistungssektor weisen einen Wert von 47 Prozent auf und die Industrie ist Spitzenreiter mit einem Potenzial von 51 Prozent. "Schöpfen wir das gesamte Produktivitätspotenzial aus, sind das rund 81,5 Milliarden Euro", erklärt der Country Managing Director Accenture Österreich und ergänzt: "Der effiziente Einsatz von Automatisierungs-Technologien kann ein globales BIP-Wachstum von drei Prozent ermöglichen. Das bedeutet für Österreich ein Wachstumspotenzial von 12 Milliarden Euro."

"Digitalisierung für uns nutzen"

Der Wandel der Arbeitswelt und das Entstehen von neuen Berufen sei ein völlig natürlicher Vorgang, der uns seit Jahrhunderten begleitet, so Plakolm. Sie sei überzeugt, "dass wir die Digitalisierung für uns nutzen müssen, dass sie uns das Leben ungemein erleichtern kann und lästige Aufgaben übernimmt. Es gibt Bereiche in der Arbeitswelt, da werden wir immer zu 100 Prozent Menschen für die Arbeit brauchen. Es gibt aber auch Bereiche, wo Künstliche Intelligenz den Menschen unter die Arme greifen und den Arbeitsalltag wesentlich erleichtern kann. Sehen wir also positiv auf diese Entwicklung und nutzen sie für uns – immer mit dem Blick darauf, dass der Nutzen für den Menschen im Mittelpunkt steht", sagt die Staatssekretärin.

Potenziale werden erkannt, Umsetzung stockt

Die Führungskräfte seien sich der Potenziale von Prozessautomatisierungen bewusst. 80 Prozent der Manager:innen sind der Meinung, dass automatisierte Prozesse für sämtliche Geschäftsentscheidungen genutzt werden können. Dennoch hat erst ein Viertel der Unternehmen ihre Prozesse voll automatisiert. "Es besteht Handlungsbedarf bei der Umsetzung", betont der Accenture-Österreich-Geschäftsführer.

Abhilfe bei Fachkräftemangel

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist in keinem EU-Land so groß wie in Österreich. Die alternde Bevölkerung und die steigende Teilzeitquote verschärfen die Situation. Auch beim Thema Fachkräftemangel könnte eine konsequente Automatisierungs-Transformation Abhilfe schaffen, sind sich die Expert:innen sicher. "Die Automatisierung kann dabei unterstützen, den Bedarf zu verkleinern", erläutert Zettel.

GenAI erreicht neues Level

Die Dimensionen der Automatisierung starten bei mechanisch-elektrischer Automatisierung wie etwa bei Sortiermaschinen, geht über Robotische Prozessautomatisierung wie E-Mail-Eingangsregelungen, über Künstliche-Intelligenz- Anwendungen wie Spam-Filter oder Recommendation-Apps bis zum Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz, der Produktion von neuem Output. "Die Technologie-Evolution zeigt, dass Automatisierung zunehmend eigenständiger wird und für komplexere Aufgaben einsetzbar ist. Mit GenAI erreichen wir ein neues Level", sagt Philipp Krabb, Research Lead Accenture Österreich und Verfasser der Studie.

Herausforderungen für Unternehmen 

Es gibt einige Herausforderungen für Unternehmen, die bei der Automatisierungs-Transformation beachtet werden müssen. Neben den Kosten für Implementierung und Betrieb, der Identifikation der Prozesse, dem Training der Arbeitskräfte im Umgang mit den neuen Tools, ist es auch die Akzeptanz im Betrieb. "Die Transformation muss holistisch gedacht und professionell umgesetzt werden. Es braucht skalierbare Lösungen und eine klare Strategie. Entscheidend für den Erfolg ist der Mensch. Unternehmen müssen ein gezieltes Upskilling der Mitarbeiter in dem Prozess mitdenken", so Krabb abschließend.

Was Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich, Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst und Philipp Krabb, Research Lead Accenture Österreich und Verfasser der Studie, noch sagen, sehen Sie in unserem Video.

www.accenture.com

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