Fotos PK Wiener-Städtische-Umfrage
Das halten Österreicher von E-Autos, Klimaklebern, Verbrennerverbot & CO2-Bepreisung

Repräsentative Kfz-Umfrage zeigt u.a., dass der Stellenwert des Autos bei Jüngeren steigt, Benziner und Diesel weiterhin bevorzugt werden und vor allem ein Kriterium gegen den Kauf von reinen Stromern spricht.

Am Donnerstag wurden die Ergebnisse der "Kfz-Umfrage 2024" präsentiert. Die repräsentative Studie wurde auch in diesem Jahr vom Gallup Institut im Auftrag der Wiener Städtischen durchgeführt. Demnach hat für knapp zwei Drittel der Österreicher:innen das eigene Kfz nach wie vor einen sehr hohen bis hohen Stellenwert. Für rund ein Viertel habe das Auto zuletzt sogar an Bedeutung gewonnen. Den größten Zuwachs gibt es der Umfrage zufolge dabei bei Jüngeren – immerhin geben 40 Prozent der 17- bis 30-Jährigen an, dass der Stellenwert für sie gestiegen ist.

"Dieses Ergebnis ist auch für uns überraschend, die Umfrage zeigt deutlich, dass für die junge Generation das Auto nach wie vor von großem Interesse ist. Erwartungsgemäß ist das Auto vor allem in den ländlichen Regionen noch immer das Verkehrsmittel Nummer eins", erläutert Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, die die Ergebnisse der Online-Umfrage gemeinsam mit Gabriele Reithner vom Gallup Institut vorstellte.

Preis bei E-Auto entscheidend

Die führenden Antriebsvarianten seien nach wie vor Benziner, gefolgt von Dieselmotoren. Der Anteil von Hybrid- bzw. Elektrofahrzeugen liege bei insgesamt acht Prozent. Fragt man die Österreicher:innen, für welchen Antrieb sie sich bei einem Neukauf entscheiden würden, präferiert ein Drittel den Benzinmotor, jeweils ein Fünftel würde sich für ein Elektro- bzw. Hybridauto entscheiden.

Allerdings sei beim Kauf von reinen Stromern der Preis das entscheidende Hindernis. Fast jeder Zweite der Befragten würde maximal 20.000 Euro bezahlen, mehr als ein Drittel sieht 30.000 Euro als Limit. "Hier zeigt sich eine große Diskrepanz zwischen den Preisvorstellungen der Österreicher:innen und der Realität. E-Autos werden erst dann richtig durchstarten können, wenn die Anschaffungskosten sinken", sagt Wendler. Skepsis rufen nach wie vor auch die geringe Reichweite, die fehlende Ladeinfrastruktur, die Dauer des Ladeprozesses und die Lebensdauer der Batterie hervor.

30er-Tempolimit

Die Sinnhaftigkeit eines Tempolimits von 30 km/h in Städten und Gemeinden werde von vielen infrage gestellt: 42 Prozent der Befragten lehnen die Beschränkung ab, am größten sei die Ablehnung bei den 51- bis 70-Jährigen. Als Gründe werden vor allem Kolonnenbildung, größere Lärmbelästigung, die Umweltbelastung und der Zeitverlust ins Treffen geführt. Dagegen würden sich Befürworter:innen ein höheres Maß an Verkehrssicherheit versprechen. Besonders hoch sei die Zustimmung für ein Tempolimit in Wien, wo 45 Prozent einer Beschränkung zustimmen.

CO2-Bepreisung und Verbot für Verbrenner

Weiters geht aus der Umfrage hervor, dass die CO2-Bepreisung in der österreichischen Bevölkerung mehrheitlich auf Ablehnung stößt. Jede:r zweite Befragte spricht sich dagegen aus, nur 24 Prozent sind dafür. Die Ablehnung steige mit zunehmendem Alter, hingegen stimmen Jüngere, höher Gebildete und Bewohner städtischer Regionen (insbesondere Wien) einer Bepreisung zu. Das für 2035 geplante Verbot von Verbrennungsmotoren stößt indes auf eine deutliche Ablehnung. Mehr als die Hälfte halten die Einführung dieser gesetzlichen Regelung für wenig bzw. nicht sinnvoll, speziell Personen mit eigenem Auto sind mehrheitlich dagegen, so die Ergebnisse der Gallup-Umfrage.

Klimaaktivist:innen ohne Wirkung

Ähnlich sieht es bei den Aktionen von Klimaaktivist:innen aus. Diese erfahren in der österreichischen Bevölkerung ebenfalls eine deutlich ablehnende Resonanz, knapp drei Viertel empfinden diese als (sehr) negativ. Interessanterweise werde das Mobilitätsverhalten der Österreicher:innen von diesen Aktionen kaum beeinflusst. Bei mehr als 90 Prozent der Befragten hätten die Maßnahmen zu keiner Änderung des Mobilitätsverhaltens geführt – egal ob Autobesitzer:in oder nicht. Einzig bei den jüngeren Befragten bis 30 Jahre könne sich ein Fünftel für die Aktionen erwärmen.

Kasko-Quote

Da es sich bei der Wiener Städtischen um eine Versicherung handelt, war natürlich auch dieses Thema ein Teil der Umfrage. Was die Absicherung des Fahrzeugs betrifft, haben laut der Umfrage vier von zehn Autobesitzer:innen lediglich eine Kfz-Haftpflichtversicherung. 38 Prozent haben eine Vollkasko- und knapp ein Viertel eine Teilkaskoversicherung. Unterschiede gebe es auch zwischen Frauen und Männern: Frauen haben ihr Auto eher lediglich pflichtversichert, Männer wiederum tendieren häufiger zur Vollkaskoversicherung. "Im internationalen Vergleich ist die Kasko-Quote der Österreicher:innen nach wie vor sehr niedrig. Sie unterschätzen die Risiken, insbesondere die Gefahr von steigenden Schäden durch Naturgefahren wie Hagel und Sturm. Hier bietet der Kasko-Schutz einen echten Mehrwert", sagte Wendler abschließend.

LEADERSNET war bei der Präsentation. Eindrücke gibt es in der Galerie.

www.wienerstaedtische.at

www.gallup.at

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