Kim Dotcom startet neuen Daten-Dienst

| 21.01.2013

Umstrittener Internet-Unternehmer will das Geschäft mit Online-Werbung "von Grund auf verändern".

Der wegen Betrugs angeklagte Internetunternehmer Kim Schmitz alias Kim Dotcom hat einen neuen Online-Speicherdienst namens Mega gestartet. Mega ist ein Nachfolger von Megaupload, das von den Behörden wegen des Vorwurfs der Internetpiraterie geschlossen wurde. Innerhalb der ersten Stunden hätten sich bereits mehr als eine halbe Million Nutzer registriert, so Dotcom. "250.000 registrierte Nutzer. Serverkapazität am Maximum. Sollte besser werden, wenn der erste Wahnsinnsansturm vorbei ist. Wow", twitterte er. Plattformen wie Mega, auch unter dem Ausdruck Filehoster bekannt, erlauben es Nutzern, ihre Daten übers Internet auf den Servern des Unternehmens zu speichern. Von dort sind sie jederzeit abrufbar. Die Besonderheit von Mega sei die Verschlüsselung, sagte Kim Dotcom gegenüber dem Handelsblatt. Diese Technologie soll künftig auch bei E-Mails angeboten werden.

MegaMovie und MegaKey

Mit MegaMovie und MegaKey will der gebürtige Deutsche die Filmlandschaft und das Geschäft mit Online-Werbung von Grund auf verändern. Das System dahinter nennt er MegaKey. Nutzer installieren auf ihrem Computer ein Programm, dass etwa zehn  Prozent der Online-Anzeigen durch eigene Werbung ersetzt. Ebenfalls in der Pipeline ist Megabox. Der vor sieben Monaten vorgestellte Musikvermarkter soll in ein paar Monaten online gehen. "Freut euch, Künstler. Es kommt, es wird euch befreien", twitterte Dotcom vergangenen Sommer über das Portal, auf dem Nutzer Songs hochladen und nach neuer Musik suchen können. Musiker könnten mit Megabox die Plattenlabels umgehen und so 90 Prozent der Einnahmen behalten. Der IT-Unternehmer dürfte aber noch mehr vorhaben. So hat er kürzlich einen Screenshot für einen Dienst namens MegaMovie veröffentlicht, auf dem eine Website mit verschiedenen Filmcovern zu sehen ist. 

"Nicht illegal"

Bei der Launchparty spottete Schmitz über die US-Behörden: Schauspieler im Kampfanzug landeten mit einem Helikopter und stellten die Razzia vor einem Jahr nach. Megaupload war eine Hosting-Plattform, bei der die Nutzer alle Arten von Daten hochladen und abrufen konnten. Nach Angaben der US-Behörden wurde der Dienst auch massenhaft dafür genutzt,illegal kopierte Filme und Musik hochzuladen und über Internet-Links anderen zugänglich zu machen. Megaupload verdiente dabei nach Darstellung der amerikanischen Ermittler Millionen. Frühestens im August soll über die geforderte Auslieferung von Kim Schmitz in die USA entschieden werden. "Wir haben nichts Illegales getan. Wir werden das vor Gericht beweisen. Es sollte keine Auslieferung geben", so Dotcom. (red)

www.kim.com

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