ÖBB und Siemens digitalisieren Abschnitt der Weststrecke

| Redaktion 
| 22.08.2023

Bundesbahnen präsentierten neuen Rahmenvertrag im Wert von 400 Millionen Euro für weiteren ETCS-Ausbau.

Die Bahn erlebt in Europa gerade eine Renaissance, zeigt man sich bei den Bundesbahnen überzeugt. Das wollen die ÖBB nutzen, um in die Modernisierung ihrer Infrastruktur zu investieren, um dadurch die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter zu erhöhen.

Ziel der ÖBB sei es, die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems Bahn in Österreich bis 2040 zu verdoppeln. Diesem Ziel wäre man nun ein Stück nähergekommen, heißt es in einer Aussendung: Auf der 57 Kilometer langen Strecke zwischen Linz und Vöcklabruck wurde jetzt mit dem digitalen Zugsicherungssystems ETCS (European Train Control System) – laut Eigenangabe die modernste Technologie für den Bahnbetrieb – implementiert. Das System kontrolliert Abstände, die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit der Züge in Echtzeit. So sei es möglich, auf dem Streckenabschnitt mehr Züge, Personen- wie Güterverkehr, zuverlässiger, pünktlicher und sicherer fahren zu lassen.

Rahmenvertrag für weiteren Schienennetzausbau

Anlässlich einer Pressekonferenz in Linz haben ÖBB-Infrastruktur AG und Siemens Mobility heute eine langfristige Zusammenarbeit in Form eines Rahmenvertrags und in Form der erfolgreichen Inbetriebnahme eines ersten Streckenabschnitts präsentiert. Er regelt den Ausbau des Schienennetzes in Österreich mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2, die Einrichtung sogenannter ETCS-Streckenzentralen (Radio Block Centre, RBC), die künftig redundant ausgelegt werden sowie die Instandhaltung und Servicierung dieser Einrichtungen. Im Zuge des weiteren Rollouts sind bis 2038 insgesamt 21 ETCS-Streckenzentralen geplant, mit denen das hochrangige Streckennetz Österreichs ausfallsicher abgedeckt wird.

Bereits Anfang des Monats startete ETCS Level 2 auf den Streckenabschnitten Linz–Wels–Vöcklabruck bzw. Wels–Haiding als erste Inbetriebnahme auf Basis des neuen Rahmenvertrags. Die zugehörige ETCS-Streckenzentrale für diesen Abschnitt befindet sich in Wien. Züge auf diesem Abschnitt werden in Linz digital überwacht.

Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG: "Eine leistungsfähige Bahninfrastruktur ist maßgeblich für das Erreichen der Klimaziele in Österreich. Um die zu erwartenden Verkehrssteigerungen und die Verlagerung von der Straße zu bewältigen, setzen wir umfassend auf digitale Initiativen – ETCS Level 2 ist für die Bahn der Zukunft ein enorm wichtiger Baustein. Der Rahmenvertrag mit Siemens Mobility basiert auf einer europaweiten Ausschreibung und wir freuen uns jetzt darauf, mit dem Bestbieter weitere Strecken mit Level 2 auszustatten."

Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Austria: "Mit ETCS und DS3- Stellwerkstechnologie aus der Cloud verwandeln wir herkömmliche Eisenbahngleise in modernste, datengestützte Bahnnetze. Obwohl die meisten Fahrgäste von diesem großen Fortschritt nur wenig direkt spüren werden, wird damit die Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit und Sicherheit des österreichischen Bahnnetzes deutlich erweitert."

www.oebb.at

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