Nach 20 Artikeln ist Schluss

| 11.12.2012

Welt.de-Bezahlmodell ab Mitte Dezember - auch "Format" testet Bezahlschranke. 

"Wir wollen mit dem Online-Auftritt der Welt bis zum Ende des Jahres startklar sein für die Umwandlung in ein Bezahlmodell", sagte Axel Springer-Chef Mathias Döpfner im Oktober zu Reuters. Nun ist es soweit: In den nächsten Tagen werden Welt-Leser, die pro Monat mehr als 20 Artikel auf welt.de angeklickt haben, keine weiteren Inhalte, sondern die Mitteilung zu lesen bekommen: "Danke, dass Sie sich immer wieder für Die Welt entschieden haben" - eine höfliche Aufforderung, ein Digital-Abo abzuschließen. Die Startseite wird auch nach dem Klick auf den 21. Artikel innerhalb eines Monats frei nutzbar sein. Links, die von Suchmaschinen, Sozialen Netzwerken oder anderen Seiten auf das Angebot von welt.de verlinken, bleiben ebenfalls kostenfrei. Das "nutzungsabhängige Bezahlmodell" für die Online-Ausgabe entstand nach dem Vorbild der New York Times.

Wertigkeit schaffen

Es müsse eine neue "Wertigkeit und Währung" für journalistische Inhalte kreiert und die Zeitung vom Papier emanzipiert werden, so Döpfner. Dafür nimmt der Verlag sogar Verluste bei der Reichweite (7,67 Mio Visits und 214 Millionen Page Impressions im November) in Kauf. Am redaktionellen Angebot soll sich hinter der Bezahlschranke nichts ändern. "Um Qualitätsjournalismus als Geschäftsmodell zu erhalten, werden wir alles tun", so Döpfner.

Österreicher ziehen nach

Das Nachrichtenportal format.at will im Frühjahr 2013 erste Versuche mit einem Paid-Content-System starten. Ausschließlich exklusive Inhalte aus Print und Online sollen hinter der Bezahlschranke verschwinden, sagte Online-Ressortleiter Jochen Hahn gegenüber derStandard.at. Die Redaktion sei zwar die erste in Österreich, die ihre Absicht zur Bezahlschranke bekanntmacht, laut Branchengerüchten würden sich aber auch andere heimische Nachrichtenseiten auf einen Paywall-Launch für 2013 vorbereiten.(red)

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