"Google-Blase am Platzen"

| 11.12.2012

leadersnet.at startete eine Umfrage zur Überlebenschance von Google. 

Bei den von Google veröffentlichten populärsten Suchbegriffen des Jahres auf google.at rangiert Felix Baumgartner auf Rang eins und das Red Bull-Stratos-Projekt hinter dem heuer verstorbenen deutschen Komiker Dirk Bach an dritter Stelle. Auf den Plätzen folgen das vom EU-Parlament abgelehnte umstrittene Handelsabkommen ACTA, das Samsung Galaxy III und das iPad 3.

Die Finanz- und IT-Welt hat unterdessen ein neues Lieblingsplanspiel: Wie geht es mit Google nach der jüngsten Abwärtskurve bei den Börsenwerten weiter? Man erlebe gerade live das Platzen der Google-Blase, meinen manche. Andere prophezeien dem IT-Konzern gar das baldige Ende. Wiederum andere sprechen von Wachstum. leadersnet.at hat nachgefragt, ob Google in fünf bis acht Jahren vom Bildschirm "verschwunden" sein oder weiter die Suchmaschine mit der höchsten Marktmacht sein wird. Antwort standen TUI- Konzernsprecher Josef Peterleithner, Nikon-Country Manager Wolfgang Lutzky und SevenOne Media-Geschäftsführer Markus Breitenecker.

"Das Vorausschauen ist extrem schwierig. Wenn wir in fünf bis acht Jahren zurückblicken, werden wir feststellen, dass diese Jahre Veränderungen gebracht haben, die so keiner erwartet hätte", erklärt Josef Peterleithner. "In acht Jahren ist Google vielleicht nicht nur die Suchmaschine mit dem höchsten Wert, sondern auch die Buchungsmaschine mit dem höchsten Wert. Oder doch nicht." Heute "sucht" man schließlich nicht mehr, man "googelt".

Für Wolfgang Lutzky  sind fünf bis acht Jahre in der IT-Welt ein langer Zeitraum. "Google hatte in den letzten Jahren das Momentum auf seiner Seite, ein quasi temporäres Monopol", so der Nikon-Country Manager. "Der Erfolg von Google beruhte dabei keinesfalls auf Zufall sondern auf einem sehr geschickten Geschäftsmodell. Für Google gilt nun, wie für viele andere Unternehmen in sehr dynamischen Branchen, neue Bedürfnisse zu schaffen und sich keinesfalls auf alten Erfolgen auszuruhen. Auch wenn die Börsenkurse zuletzt nach unten gingen, ist die Marke Google zum Begriff für Suchmaschinen weltweit geworden." Und so attestiert Lutzky der Suchmaschine eine rosige Zukunft, die richtige Geschäftsstrategie vorausgesetzt. Und sofern die Innovationskraft erhalten bleibt.

"Google wird sich in den nächsten Jahren vom unkontrollierten, de facto Monopolisten, hin zu einem regulierten Marktteilnehmer unter fairen Wettbewerbsbedingungen entwickeln müssen", ist sich Markus Breitenecker sicher. "Das heißt, dass in Zukunft eine konvergente Regulierung von internationalen und nationalen Medienangeboten kommen muss und Google sich sowohl kartellrechtlichen Vorgaben, als auch konsumentenschutzrechtlichen Vorgaben bezüglich Transparenz sowie schließlich steuerrechtlichen Gepflogenheiten anpassen muss.“

Zusammenfassend kann man wohl sagen: Totgesagte leben wieder einmal länger. Und in Zukunft wird wohl weiter gegoogelt und nicht "gesucht". (red)

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