Schwedische Stiftung stellt neue Cloudlösung auf Blockchain-Basis vor

| Redaktion 
| 21.05.2023

Unigrid hat dafür einen "Plug-and-Switch"-Ansatz entwickelt, der den Umstieg und die Einführungszeit drastisch reduzieren soll. 

Eine neue technologische Lösung könnte die Karten im boomenden Markt der Clouddienste im Bereich der Datenspeicherung und Rechenleistung neu mischen – und Europa ein Stück unabhängiger machen. Die dezentralisierte Cloudlösung der schwedischen Unigrid-Stiftung vernetzt eine Vielzahl europäischer Rechenzentren. Damit erschließt sie ein Reservoir bislang ungenutzter Speicherkapazitäten. "Dank der Blockchain-Knoten-Technologie bezahlen die Nutzer:innen nur einen kleinen Bruchteil des bisher Üblichen, bei höchster Daten- und Ausfallsicherheit", sagt Unigrid-CEO Evan Green.

"Plug- and Switch"- Ansatz

Bislang war die größte Hürde für eine derartig dezentralisierte Cloudlösung der Initialaufwand für die teilnehmenden Firmen. Unigrid hat dafür einen "Plug-and-Switch"-Ansatz entwickelt, der den Umstieg und die Einführungszeit nun drastisch reduzieren soll. Es gibt beispielsweise eine eigene Schnittstelle zum AWS API Gateway. Dies würde die Akzeptanz auf Anbieter- wie auf Kundenseite erhöhen.

Das System soll dabei durch eine intelligente Blockchain-Anwendung organisiert werden, die auch die sichere Datenverschlüsselung sicherstellen soll. Die bevorstehende Cosmos-Integration soll auch einen Austausch zwischen verschiedenen Blockchains ermöglichen und damit erweiterte Anwendungsmöglichkeiten bieten. Cosmos ist ein dezentrales Netzwerk unabhängiger, skalierbarer und kompatibler Blockchains.

"Unsere Lösung ist fehlertolerant, effizient und kostengünstig", sagt Adam Waldenberg, CTO bei Unigrid und fügt hinzu: "Langfristig sehen wir uns als echte Alternative zu Anbieter:innen wie Amazon AWS oder Google Cloud. Viele Technologieverantwortliche erwarten ohnehin, dass Blockchain die Cloud-Branche grundlegend verändern wird, indem sie die Beständigkeit von Informationen garantiert."

Markteinführung im Laufe des Jahres

Evan Green zufolge ist die Markteinführung im Laufe des Jahres 2023 geplant. "In der ersten Phase wird das reine Storage-Geschäft im Vordergrund stehen. Doch in Europa stehen nahezu unbegrenzte Speicher- und Rechenkapazitäten zur Verfügung. Diese könnten in naher Zukunft auch anspruchsvolle Anwendungsfälle wie Virtual Reality, Augmented Reality, 8k HDR-Streaming, Verschlüsselung oder KI-Trainings ermöglichen", so der Unigrid-CEO.

Das Potenzial sei riesig, denn bereits heute hat der weltweite Cloudmarkt ein jährliche Umsatzvolumen von mehr als rund 600 Milliarden US-Dollar. "Selbst bei einem bescheidenen Marktanteil von 0,1 Prozent sehen wir ein Umsatzpotenzial im mittleren dreistelligen Millionenbereich", sagt Evan Green.

Auch für kleinere und mittelständische Firmen

Im Moment sind bereits mehr als 600 "Knoten" im Unigrid-Ecosystem. Diese Zahl soll zeitnah auf rund 10.000 wachsen. CEO Green halte dieses Ziel für leicht erreichbar, da sich die teilnehmenden Firmen ohne nennenswerten Aufwand eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen können. Das von der Unigrid-Stiftung entwickelte Geschäftsmodell basiert dabei nicht auf Token-Verkäufen. Wer Speicherkapazität zur Verfügung stellt, könne auch eine Vergütung in Euro oder US-Dollar erhalten. Der verantwortliche Strategieberater und Valuex-CEO Paul Kruegel hält das für eine interessante Erlösquelle auch für kleinere oder mittelständische Unternehmen.

"Wahrnehmung verändern"

Kruegel sieht in dem dezentralen Clouddienst zudem einen Beitrag dazu, die gesellschaftliche Wahrnehmung der Blockchain-Technologie zu verändern: "Diese Blockchain-Anwendung löst eine der die größten Herausforderungen in Bezug auf Größe, Wachstum und Energiekosten für die anspruchsvollsten Märkte von heute", so Kruegel.

Nach erfolgreichen Community-Finanzierungsrunden in den letzten beiden Jahren finalisiert Unigrid derzeit die Finanzierung für den Markteintritt.

www.unigrid.org

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