BMW und Tyde bringen elektrische Luxus-Yacht auf den Markt

Als passender Anlass für die Weltpremiere von "The Icon" dienten die Filmfestspiele in Cannes. Bei dem maritimen Gefährt handelt es sich um keine Studie, sondern um ein Serienmodell.

Bei den derzeit laufenden 76. Internationalen Filmfestspielen von Cannes feiern nicht nur Kinofilme ihre Erstaufführung. Im Hafen der südfranzösischen Stadt gab es noch eine weitere Weltpremiere, die für viel Aufmerksamkeit sorgte, zu erleben. BMW und der Bootshersteller Tyde haben dort nämlich ihr Gemeinschaftsprojekt "The Icon" präsentiert. Mit diesem soll gezeigt werden, wie nachhaltige und luxuriöse Mobilität auf dem Wasser umgesetzt werden kann. Die Energie gewinnt das maritime Elektro-Fahrzeug aus sechs Batterien, die aus dem mittlerweile eingestellten BMW i3 (LEADERSNET berichtete) stammen.

Zwei jeweils 100 kW (136 PS) starke Elektromotoren sollen den Energiegehalt von 240 kWh in eine Reichweite von mehr als 50 Seemeilen (rund 100 km) umsetzen. Eine Atlantiküberquerung ist damit zwar nicht möglich, für den beabsichtigten Einsatzzweck sollte das jedoch reichen. Laut BMW ist dabei eine Betriebsgeschwindigkeit von 24 Knoten möglich. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 30 Knoten (55 km/h), dann reduziert sich jedoch die Reichweite.

BMW The IconThe Icon als Eycatcher © BMW Group

Design

Mit einer Länge von 13,15 Metern und dem ungewöhnlichen Design ist The Icon ein echter Hingucker. Für die Gestaltung waren die Mitarbeitenden der BMW-Tochtergesellschaft Designworks mit Studios in Los Angeles, München und Shanghai verantwortlich. Entwicklung und Umsetzung des Konzepts lagen in den Händen von Tyde. Das Gefährt soll Nachhaltigkeit und Luxus unter einen Hut bringen. So versprechen die beiden Partner eine neue Erfahrung von Mobilität, die hohen Komfort in einem luxuriösem Ambiente mit signifikant reduzierten Umweltauswirkungen verbinden soll.

Der Grundriss mit seiner prismenartigen Form ermöglicht im Heckbereich eine Breite von 4,5 Metern. Dadurch entsteht ein großzügiges Entrée in den luxuriös ausgestatteten Innenraum, der hier als Salon bezeichnet wird. Der Schiffskörper selbst weist eine Origami-Leichtbau-Struktur auf. Da durch die sogenannte Foiling-Technik ein besonders ruhiges Fahrerlebnis möglich sein soll, nutzten die Designer die Möglichkeit, die konventionelle Bordwand durch große Glasflächen zu ersetzen. So ergibt sich für die Passagiere ein Panoramaausblick, während sie über dem Wasser schweben. LED-Lichtstreifen an Bug und Heck sowie an den Ladeanschlusspunkten schlagen eine Brücke zu den Elektroautos von BMW.

BMW The IconThe Icon Salon © BMW Group

Interieur

Der bereits erwähnte Salon wird über angewinkelte Glastüren betreten. Innen wartet er mit auffällig gestalteten Möbelstücken, die auf einem luxuriösen Teppich angeordnet sind, auf. Laut den Designer:innen soll deren Anordnung an ein Kaleidoskop erinnern. Bei den um 360 Grad drehbaren Sitzplätzen befindet sich alles Notwendige in Reichweite – inklusive eines Tablet-Infotainmentsystems. Bei der Soundausstattung gibt es eine weitere Parallele zu den Autos der Marke: Für das Klangkonzept des Dolby Atmos Systems, das neben dem Antriebssound auch diverse Funktionsklänge umfasst, hat BMW nämlich auch hier den zweifachen Oscar-Gewinner Hans Zimmer an Bord geholt. Insgesamt soll das verbaute System für eine beeindruckende Klangkulisse sorgen.

Der Steuerstand ist zentral auf dem Deck angeordnet und verfügt über Steuerrad und Instrumente, die ebenfalls im BMW Design gehalten sind. Alle wichtigen Funktionen sind in einer digitalen Steuereinheit zusammengefasst. Im Mittelpunkt steht ein 32 Zoll großes Touchdisplay im Look and Feel des Bediensystems BMW iDrive. Funktionen wie beispielsweise Reichweiteninfos und Wetterbericht lassen sich per Sprachsteuerung abrufen.

BMW The IconThe Icon Kommandozentrale © BMW Group

Serienmodell

Großen Wert legen BMW und Tyde darauf, dass es sich bei dem in Cannes erstmals gezeigten Wasserfahrzeug weder um eine Designstudie noch um ein Konzept, sondern um ein ausgereiftes Serienprodukt handelt. The Icon beruht den offiziellen Angaben zufolge auf einem Plattform-Konzept, das in Bezug auf das Interieurdesign vollständig an individuelle Wünsche und Bedürfnisse anpassbar sei. Es könne dabei sowohl im privaten Luxusbereich als auch im kommerziellen Sektor als maritimes Transportmittel eingesetzt werden. Der Marktstart erfolgt 2024; Preise wurden noch nicht verraten. Diese dürften sich - je nach Einsatzzweck - deutlich unterscheiden. Nach oben hin wird es wohl kaum Grenzen geben.

"Die auf der Basis von The Icon produzierten Fahrzeuge werden emissionsfreie Luxus-Mobilität auf dem Wasser voranbringen und ein völlig neues Segment eröffnen", zeigen sich die beiden Partner abschließend überzeugt.

www.bmw.at

www.tyde.one

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