Elf Prozent der Österreicher:innen könnten zusätzlich für Abfalltrennung gewonnen werden

| Redaktion 
| 02.02.2023

Die Altstoff Recycling Austria (ARA) und Integral haben das Verhalten der Bevölkerung in diesem Bereich untersucht.

Der Fokus der Studie lag auf den Sinus-Milieus, also Gruppen von Menschen mit ähnlichen Werten und einer vergleichbaren sozialen Lage.

Gemeinsamer Nenner

Trotz unterschiedlicher Anschauungen und Lebensstile lässt sich laut der Studie ein gemeinsamer Nenner erkennen: Die Einstellung zum Klimaschutz habe sich in den letzten Jahren positiv verändert und sei der wesentliche Treiber für Abfalltrennung. Das Zuwachspotenzial an Menschen, die eine Bereitschaft zu noch häufigerer getrennter Sammlung und hoher Trenndisziplin aufweisen, liegt bei rund elf Prozent. Ziel sei es, in Zukunft noch mehr Abfall zu trennen und dadurch wichtige Rohstoffe zu sammeln.

Europäische Spitze 

"Seit 30 Jahren leistet die ARA einen Beitrag dazu, dass wir heute in der Sammlung und beim Recycling an der europäischen Spitze stehen. Wir sehen, dass sich das Bewusstsein für Abfall als Wertstoff verändert hat. Diese neue Einstellung zum Klimaschutz müssen wir nutzen, um noch mehr Menschen zu motivieren, durch ihren Beitrag zu Abfalltrennung und Recycling Österreich und unsere Wirtschaft zukunfts- und klimafit zu machen", so ARA Vorstand Harald Hauke.

Mittels Sinus-Milieus habe die ARA herausgefunden, wo die Potenziale bei Recyclingquoten verortet seien und wie man die Menschen zu einer noch höheren Trenndisziplin motivieren könne. "Das Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus fasst Menschen mit ähnlichen Werten und einer vergleichbaren sozialen Lage zusammen. Diese Werte haben Einfluss auf Lebensstile und Verhaltensweisen. Das Modell bringt Einstellungen auf den Punkt, zeigt historische Entwicklungen und zukünftige Trends auf", so Bertram Barth, geschäftsführender Gesellschafter der Integral Marktforschung.

Besonders erfreulich sei, dass sich das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz verstärkt habe, was auch die Bereitschaft zur Abfalltrennung fördere, die in vielen Haushalten inzwischen zur täglichen Routine zählen würde: Neun von zehn Menschen trennen laut der Studie ihren Abfall.

30 Prozent trennen sogar mehr Abfall im Haushalt als noch vor vier Jahren, allen voran die Burgenländer:innen (43 Prozent), gefolgt von den Oberösterreicher:innen (35 Prozent) und den Kärtner:innen bzw. Vorarlberger:innen (jeweils 31 Prozent).

Potenzial bei jeder:jedem Zehnten 

"Mehr korrekt entsorgte Verpackungen bedeuten mehr Sekundärrohstoffe für unsere Wirtschaft. Sammlung und Recycling sind ein Muss für die so dringend notwendige Kreislaufwirtschaft", erklärt Hauke. 

Die ARA setze das gewonnene Know-how nun gezielt ein und hat gemeinsam mit der Saubermacher AG das Joint Venture Digi-Cycle gegründet (LEADERSNET berichtete).

Die App "Digi-Cycle" serviciert die Österreicher:innen mit spezifischen Trennanleitungen und einem Sammelstellenfinder. Darüber hinaus spricht sie mittels attraktiver Prämien den Nutzengedanken der Adaptiv-Pragmatischen Mitte und den Spaßfaktor der Hedonist:innen an – eben jene Sinus-Milieus, bei denen das Zuwachspotenzial am stärksten verortet ist. "Klimaschutz und Recycling sind zur gemeinsamen Aufgabe unserer Generation geworden – daher ist es so wichtig, Abfalltrennung in allen sozialen Lagen und Lebensstilen zu verankern", so Hauke.

www.ara.at

www.saubermacher.at

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