Facebook wird teilweise kostenpflichtig

| 04.10.2012

Launch der ersten Werbekampagne.

"Wer gesehen werden will, muss zahlen": Seit dieser Woche können ausgesuchte Facebook-User in den USA zum Preis von sieben Dollar ihre Status-Updates mit Gewalt auf die besten Plätze der Timeline ihrer Kontakte pressen. In mehr als 20 Ländern wurde diese Möglichkeit zwar schon seit Mai eingeführt, mit dem Testlauf im Mutterland des sozialen Netzwerks wird das Angebot jetzt aber zu einem zentralen Bestandteil der neuen Facebook-Strategie, mit der endlich Geld verdient werden soll. Damit verabschiedet sich das soziale Netzwerk von der Philosophie, User nicht für Kernanwendungen bezahlen zu lassen.

Teures Vergnügen

"Das ist der nächste Schritt von Facebook, die Nutzergemeinde zu monetarisieren. Die Nutzer wollen Breitenwirkung und können sie jetzt gegen Bezahlung bekommen, selbst wenn sie nichts Interessantes zu sagen haben. Das könnte der Beginn vom Abschied von Facebook wie wir es kennen sein", sagt Ed Wohlfahrt von edRelations. Facebook bewege sich in Richtung willkürliche Push-Interaktion. "Wir brüllen uns gegenseitig die Ohren voll und das immer lauter. Das wird auch für Facebook irgendwann ein Problem, wenn immer mehr irrelevante Inhalte das Netzwerk fluten", so Wohlfahrt.

In den anderen Märkten, in denen User ihre Status-Updates schon promoten können, bewegen sich die Preise zwischen 75 Cent und 9,3 Euro. User mit weniger als 5.000 Freunden müssen in den USA sieben Dollar pro Posting löhnen, um das neue Feature in Anspruch zu nehmen. Bei mehr Kontakten wird es entsprechend teurer. Die bezahlten Postings haben Vorrang vor dem Algorithmus, der normalerweise bestimmt, welche Mitteilungen auf den Timelines angezeigt werden. An einem Beispiel hat Facebook gezeigt, dass ein bezahltes Posting 3,8 Mal häufiger gesehen wird als ein unbezahltes.

Werbekampagne

Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook hat mehr als eine Milliarde aktive Nutzer erreicht. Um das zu feiern, hat Wieden+Kennedy einen Spot konzipiert. Der Clip "The things that connect us" wird in Kürze auf Facebook zu sehen sein. (red/pte)

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