VÖZ kündigt Journalisten-KV

| 27.09.2012

Gewerkschaft ortet Erpressung.

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) spricht nach lange andauernden Verhandlungen (31 Runden seit 2009) eine präventive Kündigung des Journalisten-KV mit Ende 2012 aus. "Im Hinblick auf die sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das nahende Ende des vierten Verhandlungsjahres sieht es der Vorstand des VÖZ als geboten an, die Branche und den journalistischen Nachwuchs nicht dem Risiko weiterer ergebnislos verstreichender Verhandlungsjahre auszusetzen", betonten VÖZ-Präsident Hans Gasser und Geschäftsführer Gerald Grünberger in ihrem gemeinsamen Schreiben an die Journalistengewerkschaft. Gleichzeitig unterstreichen sie, dass der VÖZ nach einer beiderseitigen Unterzeichnung des neuen Kollektivvertrages vor dem 31. Dezember 2012 die Kündigungserklärung zurückzieht.

"Der Abschluss der weit vorangeschrittenen Verhandlungen ist uns ein großes Anliegen. Ein neuer KV ist von essentieller Bedeutung für die Branche." Der VÖZ appelliert daher an die Journalistengewerkschaft "im Interesse der jungen Journalisten gemeinsam an einem Strang zu ziehen“ und die Kollektivertragsverhandlungen bis zum Jahresende abzuschließen".

Erpressungs-Vorwurf

Franz C. Bauer, Vorsitzender der Journalisten in der GPA-djp, sieht dieses Vorgehen als "erpresserische Absicht". Kommende Woche soll erörtert werden, ob man den Verhandlungstermin im Oktober wahrnehmen soll. Den Verlegern gehe es seiner Meinung nach darum, einen schlechteren Vertrag zu erzwingen beziehungsweise die Kollegen mit den bestehenden Verträgen unter Druck zu setzen. (red)

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