Betrugsfälle im Lebensmittelhandel nehmen zu

| 23.08.2012

Kaum Insolvenzgefahr durch hohe Getreidepreise.

Die derzeit explodierenden Preise für Agrarrohstoffe wie Getreide und Zucker werden in Deutschland nicht zu einem nennenswerten Anstieg von Insolvenzen im Lebensmittelsektor führen. Das ist die Einschätzung des internationalen Kreditversicherers Atradius. "Wir gehen davon aus, dass Lebensmittelhersteller und –händler den Preisanstieg verkraften werden", so Michael Karrenberg, Leiter Risikomanagement bei Atradius. "Nur Unternehmen, die jetzt schon einen hohen Verschuldungsgrad oder andere strukturelle Probleme aufweisen, könnten dadurch in die Zahlungsunfähigkeit geraten."

Unbezahlte Rechnungen

Größere Sorgen bereiten dem Kreditversicherer allerdings die zunehmenden Betrugsfälle im Lebensmittelhandel. So sei Atradius in den letzten Monaten verstärkt aufgefallen, dass branchenfremde Marktteilnehmer Frischwaren in sehr großen Mengen ohne Rücksicht auf den Preis ordern. "Mitunter kommt es zu so kuriosen Konstellationen wie der Bestellung von mehreren Tonnen Fisch durch ein vermeintliches IT-Systemhaus", so Karrenberg. "Solche Unternehmen verkaufen die teuer erstandene Ware zu Dumping-Preisen weiter und verschwinden dann vom Markt." Die Lieferanten bleiben bei diesem so genannten Stoßbetrug auf ihren unbezahlten Rechnungen sitzen. Um sich vor Betrugsfällen zu schützen, rät Atradius Unternehmen, gerade jetzt die Identität und Bonität von Neukunden vor Auftragsannahme genau zu überprüfen. Wir erkennen diese Anzeichen in der Regel bei unseren Analysen, die dem Forderungsausfallschutz für Lieferungen an Neukunden vorgeschaltet sind", erklärt Kommerzialrat Franz Maier, Generaldirektor von Atradius Österreich. "So können wir unsere Kunden rechtzeitig informieren und Forderungsausfälle verhindern." (red)

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