Sharp ringt mit lahmer TV-Nachfrage

| 24.07.2012

Stellenabbau und Frühpensionierungen als Krisenstrategie.

Der japanische Elektronikgigant kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus und hat auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rote Zahlen geschrieben. In den vergangenen drei Monaten zwischen April und Juni hat das Management ein Minus von einer Mrd. Euro erwirtschaftet. Dies geht aus einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei hervor. Sharp selbst wird sein Quartalsergebnis am 2. August bekannt geben.

"Neu erfinden"

Somit setzt sich die Negativentwicklung fort. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/12 hatte Sharp bereits ein Minus von rund 3,6 Mrd. Euro verzeichnet. "Der japanischen Elektronikindustrie bläst gegenwärtig starker Gegenwind ins Gesicht. Einige der großen Konzerne müssen sich künftig komplett neu erfinden, sonst könnte es äußerst kritisch werden," sagt Christian Hinterwallner, Aktienmarktanalyst der Raiffeisenbank International.
Als einer der Hauptgründe für die roten Zahlen von Sharp und der gesamten Industrie zählt die rückläufige Nachfrage nach LCD-Bildschirmen und Solarmodulen. Das Geschäft mit Flachbildfernsehern ist längst kein Wachstumsmarkt mehr, worunter die gesamte japanische Elektronikbranche stöhnt. Hinterwallner gibt zu Bedenken, dass sich die Aktien von Sharp und Sony auf ihrem tiefsten Stand seit 1975 bzw. 1980 befinden.

Verkauf von Bürogebäuden

"Sharp verliert zusehend an Terrain. Neben den vergangenen Naturkatastrophen, dem starken Yen und der Konkurrenz aus Südkorea und Taiwan kommt erschwerend hinzu, dass man zu wenig schlank aufgestellt ist." Zudem fehle die notwendige Innovationskraft. Japans Elektronikunternehmen schaffen es gegenwärtig nicht, neue Produktionszyklen zu generieren oder Produkte auf den Markt zu bringen, die Moden definieren, wie beispielsweise Apple, so der Analyst. Angesichts der anhaltenden schlechten Geschäftszahlen denkt das Unternehmen erstmals über Personalmaßnahmen nach. Eine weitreichende Stellenstreichung sowie Frühpensionierungen von Tausenden Angestellten werden aktuell in der Konzernleitung diskutiert. Neben einem Abbau von Arbeitsplätzen steht auch der Verkauf eines Bürogebäudes in Tokio im Raum. (pte)

www.sharp-world.com

www.pressetext.com

leadersnet.TV