In der neuen Medienanalyse wird dem Magazin eine deutliche Reichweitensteigerung ausgewiesen. LEADERSNET hat nachgefragt, welche Strategie zu diesem Ergebnis geführt hat und wie man sich mit weekend.at neu positioniert und digital durchstartet.
LEADERSNET: Heute ist die neue Media-Analyse erschienen. "Weekend" erreicht dabei eine Reichweite von 12,7 Prozent. Das sind insgesamt 963.000 Leserinnen und Leser und entspricht einer Steigerung von etwa 200.000 Konsument:innen. Wie kommt es dazu?
Lengauer: Es ist sehr erfreulich, dass die Reichweite wirklich in dieser massiven Steigerung durchgeschlagen hat. Ich glaube, es gibt zwei primäre Gründe, warum wir so erfolgreich waren: Wir haben während der Pandemie den Kurs, den wir eingeschlagen haben, nicht verlassen. Wir haben auch in dieser schwierigen wirtschaftlichen Zeit, an der Auflage festgehalten. Der zweite Grund ist, dass Weekend wirklich "erwachsen" geworden ist. Wir waren früher als reines Lifestyle-Medium positioniert. Mittlerweile sind wir themenkritisch unterwegs und bringen auch mal den Herrn Putin mit roten Hörnern am Cover und hinterfragen prinzipiell Themen kritischer. Ich glaube diese Kombination, also auf der einen Seite eine riesige Auflage mit knapp einer Million Exemplaren, gepaart mit diesem wirklich sehr, sehr engagiertem, kritischem Journalismus führt dazu, dass das Produkt so ankommt und wir dementsprechend 200.000 neuen Leser:innen begrüßen dürfen.
LEADERSNET: Wie war das zu Beginn der Corona-Krise? Gab es da starke Werbeeinbußen und wenn ja, wann hat sich das wieder normalisiert?
Lengauer: Grundsätzlich hat sich die Situation vergangenen Herbst stabilisiert. Wir haben bereits im letzten Jahr wieder deutliche Zuwächse bei den Buchungen verspürt. Und ja, es gibt jetzt wieder eine kleine Delle. Beinahe jede Branche hat Versorgungsprobleme, auch wir als Verlage, wo wir teilweise das Papier nicht in den gewünschten Mengen, die wir gerne hätten, bekommen. Ich gehe aber davon aus, dass sich das bis Sommer einpendeln wird.
LEADERSNET: Stichwort Papier: Wir sind mittlerweile mitten im digitalen Zeitalter. Sie haben gesagt, dass weekend.at den "digitalen Booster" zünden wird. Was darf man sich darunter vorstellen?
Lengauer: Wir sind relativ spät in den digitalen Markt eingetreten. Tatsächlich hatten wir das skurrile Problem, dass wir die Domain nicht bekommen konnten. Die war vorher belegt. Daher hat die digitale Zeitrechnung für uns erst vor etwa zwei Jahren begonnen. Wir haben mittlerweile aber nicht nur ein eigenes Online-Team aufgebaut, sondern hier auch massiv in den Journalismus investiert. Wir haben das erste Mal eine Million Visits im 30-Tage-Schnitt überschritten, also eine komplette Aufwärtsbewegung. Unsere Digitalstrategie geht mit der Printstrategie einher: Wir wissen nach wie vor, dass Print super funktioniert. Natürlich haben manche Titel Probleme, bei uns trifft das aber, wie die Zahlen der Media-Analyse zeigen, nicht zu. Das digitale Geschäft wird natürlich immer mehr und die Verzahnung von Digitalem mit Print wird natürlich immer mehr. So werden sie natürlich auf weekend.at zuerst alle Berichte lesen. Wir ziehen aus den Zugriffszahlen dann natürlich auch Schlüsse: "Welche Artikel interessiert unsere Leser:innen?"
LEADERSNET: Wie wichtig ist eine Medienaanalyse in der heutigen Zeit noch? Sind digital nicht andere Parameter – Stichtwort Zugriffszahlen und Verweildauer – nicht aussagekräftiger?
Lengauer: Prinzipiell würde ich sagen: Sie haben recht und auch wieder nicht recht. Es ist natürlich richtig, dass digital andere Parameter wichtiger sind. Dabei geht es nicht einmal nur um die Zugriffszahlen, sondern auch um die Frage: Wie spiele ich die Werbung richtig aus?
Das ganze Gespräch hören Sie in unserem Podcast. (ca)
www.weekend.at
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