Was vor mehr als 400 Jahren mit der Herstellung von Sicheln und Sensen begann, mündete später in die Herstellung und den Vertrieb von Stadtmobiliar. Seit 1962 ist Sensenwerk Sonnleithner ein Unternehmen der europaweit tätigen Cronenberg Unternehmensgruppe.
LEADERSNET: Sensenwerk Sonnleithner ist Österreichs marktführender Produzent für Fahnenmasten. Wie sind Sie in diese Position gekommen?
Furtner: Das geht zurück bis in die 70er Jahre des letzten Jahrtausends. Bereits da haben wir in Kooperation mit unserer Schwesterfirma Cronenberg, die ebenfalls eine über 300-jährige Firmengeschichte als Sensenwerk zu verzeichnen hat, an weiteren möglichen Standbeinen gearbeitet. In diese Zeit fiel sowohl die Entwicklung von ersten Absperrungen wie Schranken und Poller, als auch die ersten Fahnenmasten-Modelle. Bis dahin wurden Fahnenmasten aus Alu von Schlossereien als Einzelstücke gefertigt, wir haben diese als Erster in Serie zu fertigen begonnen. Mittlerweile ist unser Fahnenmastenkatalog 60 Seiten stark und wir beliefern über unsere Schwesterfirmen Kunden in ganz Europa.
LEADERSNET: Was kann das Außenwerbemedium Fahne?
Furtner: Die Fahne ist ein lebendiges und damit belebendes Medium für den jeweiligen Standort. Es suggeriert, dass in diesem Unternehmen Leben und Dynamik steckt. Wenn der Wind die Fahnen bewegt, schaut man automatisch hin und registriert das Sujet – das ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber starren Schildern und Pylonen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Werbetreibenden bei jedem Austausch die Fahnengröße und das Sujet verändern können. Damit ist mehr Werbefreiheit gegeben. Die Fahne eignet sich perfekt für Imagewerbung oder zur Bekanntmachung von neuen Produkten und Dienstleistungen mit wenig Text.
LEADERSNET: Das Produktportfolio des Sensenwerk Sonnleithner hat sich in den letzten Jahren stark diversifiziert. Wo lagen die größten Umbrüche? Wohin ist hier die Reise gegangen?
Furtner: Wir haben einerseits in unseren Kernproduktgruppen das Sortiment ständig weiterentwickelt, andererseits haben wir auch immer wieder nach neuen Produkten und Branchen gesucht. Das ist nicht immer gut gegangen, gerade im letzten Jahr haben wir eine Beteiligung aus 2016 bei Kleinstwindkraftanlagen leider abschreiben müssen. Jedenfalls haben wir in den letzten zehn Jahren unser Sortiment im Bereich Fahnenmasten und Absperrungen erweitert in Richtung automatische Betätigung und Beleuchtung.
Wir haben einerseits LED-innen- und außenbeleuchtete Fahnenmasten als Eye-Catcher im Lieferprogramm, andererseits haben wir auch im Bereich Absperrungen vor mehr als sieben Jahren den Generalvertrieb von zwei italienischen Erzeugern im Bereich automatische Schranken und Poller übernommen. Hier führen wir in ganz Österreich gemeinsam mit acht durch uns geschulte Partnerunternehmen jährlich hunderte Montagen, Servicierungen und Wartungen von Anlagen durch. Es zählen flächendeckend große und kleine Kommunen und Unternehmen zu unseren zufriedenen Kunden.
Vor über einem Jahr haben wir die Fertigung eines neuen Produktes bei uns in Laussa begonnen: des mobilen Sperrgitters "Aubin".
LEADERSNET: Wofür eignet sich dieses besonders?
Furtner: Dieses ist perfekt geeignet für das rasche Öffnen und Schließen von Straßen und Zugängen und für das Leiten von Personen und Autos. Eingesetzt wird es bei Events und Veranstaltungen sowie im Sicherheitsbereich. Referenzen sind zum Beispiel einige Fußballstadien in französischen Städten wie Paris-Parc de Princes oder Monaco, Leitung des Verkehrs bei Mautstellen, der Formel1-Grand Prix in Monaco, das Tennisturnier von Paris sowie Bahnsteigsicherungen.
LEADERSNET: Welche Produkte sind die neuesten am Markt?
Furtner: Ganz neu im Produktprogramm haben wir unsere Multiboard-Plakatdisplays, welche auf Lichtmasten befestigt werden und wo A1-Papierplakate vom Boden aus leicht gewechselt werden können. Weiters haben wir soeben die Entwicklung des mobilen bis zu 6,3m hohen Fahnenmasten "Event Beachflag" abgeschlossen, der im Bereich Messen und Events sowie bei variablen Einsätzen ideal ist.
LEADERSNET: Wie kam es eigentlich zum Namen Sensenwerk?
Furtner: Vor mehr als 400 Jahren wurde an unserem Firmenstandort in Laussa, gelegen in der Region Eisenwurzen, mit der Herstellung von Sicheln und Sensen begonnen. Im Laufe der Zeit wechselte das Unternehmen mehrmals die Besitzer, im Jahr 1848 kaufte Franz Sonnleithner die Sensenschmiede und seit damals ist der Firmenname gleich geblieben.
LEADERSNET: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrer Branche?
Furtner: Vertrieblich bekommen wir immer mehr Bestellungen über unseren Webshop aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und wir nutzen – genauso wie viele unserer Marktbegleiter – natürlich auch das Medium E-Mail für Marketingaktionen. Organisatorisch kann ich nur für Sonnleithner sprechen: da haben wir schon seit mehr als zehn Jahren ein umfassendes elektronisches Dokumentenmanagement eingeführt, die Angebote und Rechnungen werden ebenfalls seit Jahren wenn möglich nur mehr digital verschickt, und mit den größten Kunden haben wir digitale Schnittstellen zur direkten Übernahme von Auftragsdaten eingerichtet. Es ist ein Muss und ein laufender Optimierungsprozess, die vorhandenen Programme und technischen Möglichkeiten so gut wie möglich zu nutzen.
LEADERSNET: Wer ist die Kernzielgruppe?
Furtner: Jedes Unternehmen und jede Stadt oder Gemeinde oder Organisation, welche Außenflächen bewirtschaftet: seien es Parkplätze, Fußgängerzonen, Besucherareale, Firmengelände, Hotels, etc. Bei unseren Produkten geht es einerseits um Werbung und "Gesehen werden", andererseits um Sicherheit. (red)
www.sonnleithner.at