47 Meter hoch, 105 Tonnen Holz und 28 Luxuswohnungen: Mit großem medialen Echo wurde das größte Holzhochhaus Europas angekündigt. Rund zehn Millionen Euro solle der zwölfstöckige Lam Tower inklusive Solaranlagen in Jesolo kosten. Der Entwurf stammt von Demogo aus Treviso, der Holzbau liegt in Händen von Borean in Pordenone. "Der emotionale Wendepunkt geschah beim Erdbeben in L'Aquila im Jahr 2009. Ab da verstand man, dass Holz das am besten geeignete Baumaterial ist", sagte damals der Präsident des Fachverbands Federlegno Arredo, Emanuele Orsini.
15 Anleger, darunter auch Österreicher, hatten bereits Anzahlungen von jeweils bis zu 100.000 Euro geleistet und wurden immer wieder mit dem Baubeginn vertröstet. Der Start erfolgte bis dato nicht, obwohl das Projekt eigentlich bis Ende 2019 fertiggestellt werden sollte.
1,5 Millionen Euro Schaden
Ein weiteres Projekt im beliebten Badeort ist die "Greenery Residence". Dahinter steckt ebenso ein Unternehmen mit Sitz in Padua, welches als Immobilienagentur fungierte. Angepriesen wurde ein exklusives Gebäude nur wenige Schritte vom Meer entfernt mit 15 Einheiten auf fünf Etagen. Dieses wurde ebenfalls nie gebaut. Die Schadenssumme beläuft sich derzeit auf ca. 1,5 Millionen Euro.
Unter der Leitung des stellvertretenden Staatsanwaltes von Venedig, Stefano Ancillotto, seien Medienberichten zufolge vorsorglich Beschlagnahmungen von Vermögenswerten in Höhe von 730.000 Euro vorgenommen worden. Die zwei CEO des Unternehmens müssen mit einer Anklage wegen Betrugs und Geldwäsche rechnen. Auch die Stadt Jesolo befindet sich unter den Geschädigten, da für die Begleichung der ersten Rate des Baubeitrages bisher lediglich ein gefälschter Zahlungsbeleg vorgelegt wurde. (jw)
www.urban-bio.it/en/cross-lam-tower-jesolo
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