Es kommt immer wieder vor, dass Werbespots über das Ziel der Aufmerksamkeitserregung und hinausschießen und Gemüter erhitzen. Häufigste Steine des Anstoßes sind potentielle Falschinformationen, irreführende Werbeversprechen oder leider nach wie vor sehr oft diskriminierende, sexistische, ab und an gar rassistische Inhalte. Der Shitstorm ( und in der Folge ganz viel Publicity) ist dann vorprogrammiert. Dank der Institution des Werberats, der länderspezifisch über die Zulässigkeit oder gar darüber, ob einem Spot oder Plakat der Stecker gezogen werden muss, richtet, wird in zweifelhaften Fällen von Expertenhand für Recht und Ordnung gesorgt. Die jüngste Entscheidung des australischen Werberats sorgt nun allerdings für gehobene Augenbrauen: Wenige können den Bann über eine Autowerbung verstehen, der als zu wild" eingestuft wurde.
Verleitung zu "unsicherem Fahren"
Konkret handelt es sich um einen amüsant-kreativen Werbespots von Toyota. Der japanische Hersteller warb in Australien mit einem witzigen 30-Sekünder für seine Palette der Yaris Kleinwägen. Doch weil dieser laut Werberat die Seher zu "unsicherem Fahren" verleite, musste Toyota die Ausstrahlung des Spots nun stoppen.
Die Story im Spot: Es ist der 30. Hochzeitstag ihrer Eltern, und ihre drei Kinder sind zur Feier des Tages eingeladen. Allerdings haben zwei von drei Geschwistern den Termin verschwitzt und müssen sich nach dem Erinnerungsanruf einer der Schwestern beeilen, um nicht zu spät zu kommen. Und genau hier wird es "wild": In der "bösen" Stelle des Werbespots tritt der Bruder namens Jack bei seinem 261 PS starken Yaris GR ordentlich aufs Gas und düst mit durchdrehenden Rädern los in Richtung Elternhaus. Dank des flinken Kleinwagens ist Jack so schnell unterwegs, dass er sogar noch eine Torte anfertigen lassen kann und trotzdem vor seinen Schwestern ankommt.
"Fahrzeug außer Kontrolle"
Daraufhin gingen beim "Advertising Standards Bureau" Australiens Beschwerden von Zuschauern ein. Jack habe zweifelsohne Tempolimits überschritten, so ein Vorwurf der Beschwerdeführer. Dieser Anklage gab der brancheninterne australische Werberat zwar nicht statt, man argumentierte allerdings, dass er "unsicher" fährt, indem er seinem GR Yaris derart die Sporen gibt. Das ASB Australia begründete die Entscheidung über denn Bann schlussendlich so: Wenn die Räder eines Autos die Haftung verlieren, bedeute das, dass das Fahrzeug außer Kontrolle ist.
Bei Toyota versteht man den vielen "Lärm um Nichts" nicht. Der Hersteller habe einfach nur die Vielseitigkeit der Yaris-Palette, nämlich des Yaris, Yaris Cross und GR Yaris, auf unterschiedlichen Straßen zeigen wollen. (red)
www.adstandards.com.au
www.toyota.at
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