Es heißt ja immer, Wien wäre "anders". Das stimmt auch, in vielerlei Hinsicht – dennoch finden sich auch über die Grenzen der Bundeshauptstadt beziehungsweise des Landes hinaus nun ja, "andere" Sitten, Bräuche, Ausdrücke und … Warnschilder.
Aus aktuellem Anlass sei hier Frankreich genannt, denn die Franzosen schießen mit interessanten Warnschildern, die vor manchen Schulen angebracht worden sind, im wahrsten Sinne des Wortes "den Vogel ab". Besagte Schilder bitten Eltern und erziehungsberechtigte Personen nämlich darum, ihre Kinder nicht über den Zaun zu werfen.
Zuspätkommende Kinder müssen vor der Schule warten
Nein, es handelt sich dabei nicht um einen Aprilscherz, sondern um einen ernstgemeinten Hinweis der betreffenden Schulen. Viele französische Schulen greifen nämlich zu strengen Maßnahmen, um eine Störung des Unterrichts durch zuspätkommende Schüler zu verhindern. Nachdem Zuspätkommen ein internationales Laster ist und sich diese Art von Vorkommnis auch in Frankreich öfter ereignet, schließen die Schulen mit Unterrichtsbeginn ihre Tore und öffnen diese erst wieder mit der nächsten Pause.
Eltern und Schüler sind dadurch dazu angehalten, das Schulgelände erst wieder zu betreten, wenn die Tore erneut öffnen und die nächste Unterrichtseinheit beginnt. Da so aber einiges an wichtigem Lernstoff versäumt wird, greifen manche Eltern zuspätkommender Kinder schon mal zu kreativen Maßnahmen und üben mit ihren Kindern offenbar schon mal für den "Flugschein": Sie werfen die Kinder einfach über den Zaun der jeweiligen Schule.
Da das nebst aller Absurdität vor allem eine hohe Verletzungsgefahr für die Schüler (vor allem Volksschüler sind betroffen) birgt, die da schon mal über die bis zu 1,80 Meter hohen Zäune geworfen werden und da das offenbar schon weit mehr als einmal vorkam, sahen sich die Schulen nun dazu gezwungen, eigene Schilder anzubringen. Ob das die Eltern und Schüler davon abhält, beziehungsweise sie ab sofort pünktlicher sind, wird sich wohl weisen. (rb)
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