Wirecard-Skandal wie ein Krimi: Austro-Milliardär festgenommen und gegen Kaution doch wieder frei

Zwei Milliarden Euro sind verschwunden, Braun zahlt fünf Millionen Euro "für die Freiheit". Weiteren Ex-Managern droht Haft.  

Es ist einer der größten Börseskandale der Historie. Wirecard hat angeblich zwei Milliarden Euro auf Treuhandkonten auf den Philippinen (LEADERSNET berichtete). Als sich herausstellt, dass es die Konten gar nicht gibt, stürzt die Aktie des Zahlungsdienstleistungsunternehmen ab und sorgt für den zweitgrößten Kursrutsch in der Geschichte des Dax.

Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young (EY) hegten schon länger Zweifel und vermuten eine Täuschungsabsicht. Wirecard hingegen spricht von einem "gigantischen Milliardenbetrug" und erstattete Strafanzeige. Zu den Kunden des Unternehmens zählen die Airline KLM, Haushaltsartikel-Spezialist WMF und FedEx.

Verdacht auf Bilanzfälschung

Der ehemalige Vorstandschef, der Österreicher Markus Braun, wurde festgenommen, mit Verdacht auf Bilanzfälschung und Marktmanipulation. Kurz vor Redaktionsschluss wurde bekannt, dass er gegen Zahlung einer Kaution von fünf Millionen Euro nun wieder auf freien Fuß darf.

Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass es neben dem österreichischen Tech-Milliardär auch Mitwisser beziehungsweise Mittäter in der deutschen Unternehmenszentrale gab. Braun ist gleich nach Bekanntwerden des Skandals zurückgetreten. Seine ehemalige rechte Hand, Jan Marsalek, wurde aus dem Aufsichtsrat entfernt.

Unter den Gläubigern finden sich auch heimische Banken wie beispielsweise Raiffeisen, schreibt Bloomberg. (red)

www.wirecard.com

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