Gehalt, neue Herausforderungen und Weiterentwicklung: Deshalb wechseln Österreicher ihren Arbeitsplatz

willhaben-Job-Umfrage: Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist groß, Wechselbereitschaft jedoch auch.

Die Gründe für eine Jobsuche sind vielseitig: Die Ausbildung ist abgeschlossen, der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt steht an, oder der aktuelle Job entspricht nicht mehr den Vorstellungen. Was genau die Österreicher zur Job-Suche verleitet, hat willhaben gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Marketagent erhoben.

Erwartungsvoll, motiviert und optimistisch

Der Großteil der Befragten geht erwartungsvoll (40,3 Prozent), motiviert (36,1 Prozent) und optimistisch (34,4 Prozent) auf die Suche nach dem neuen Arbeitsplatz. Es herrscht Aufbruchsstimmung, der Antrieb ist groß. Lediglich ein Viertel gab Gefühle wie Stress oder Unsicherheit an. Hier gibt es teils große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Zwar sind Frauen laut Erhebung häufiger erwartungsvoll gestimmt als Männer, sie äußerten jedoch auch öfter negative Emotionen.

Im Altersvergleich zeigt sich, dass Empfindungen wie Neugier und Ehrgeiz öfter von Befragten bis 29 Jahre genannt wurden. Ältere Personen sind hingegen selbstsicherer. Besonders positiv sind auch die Oberösterreicher und Salzburger gestimmt. Wiener hingegen äußerten überdurchschnittlich oft Emotionen wie Stress oder Unsicherheit.

Vielseitige Gründe für Jobwechsel

Fast ein Drittel der Personen, die in den vergangenen zwölf Monaten auf Jobsuche waren, gab den Wunsch nach einem höheren Gehalt als Auslöser für die Suche an. Gleich danach folgen jedoch bereits deutlich weniger wirtschaftliche Gründe. Rund 25 Prozent sind auf der Suche nach einer neuen Herausforderung oder wollen etwas Neues kennenlernen.

Die persönliche Weiterentwicklung steht ebenfalls für 25 Prozent der Befragten ganz oben. Besonders wichtig ist dieser Aspekt für die 20- bis 39-Jährigen. Auch die fachliche Weiterbildung ist für diese Altersgruppe wesentlich. Personen zwischen 40 und 49 Jahren nannten hingegen vergleichsweise oft das höhere Gehalt (über 34 Prozent). Das kann unter anderem daran liegen, dass diese Personen oftmals bereits volle Verantwortung für Familien tragen.

Betriebsklima, Geld und Arbeitsweg als wichtigste Job-Kriterien

Das Gehalt ist einer der wesentlichsten Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel. Es ist somit naheliegend, dass es für 44 Prozent aller Umfrageteilnehmer auch zu den wichtigsten Eigenschaften einer passenden Anstellung zählt. 17 Prozent gaben zudem an, dass die Höhe des Gehalts das wichtigste Kriterium ist. Etwas häufiger wurde jedoch ein gutes bzw. angenehmes Betriebsklima auf Platz 1 gewählt. Für 18,5 Prozent aller Befragten ist die Arbeitsplatzatmosphäre am relevantesten.

In der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen sind es sogar mehr als 25 Prozent. Oft genannt wurden zudem die Entfernung zwischen Wohn- und Dienstort sowie die Arbeitszeiten. Männer nannten die Gehaltshöhe etwas häufiger als Frauen. Auch der Aspekt anspruchsvolle Aufgaben findet sich öfter bei Männern wieder. Frauen wählten hingegen häufiger die Eigenschaften Betriebsklima, Entfernung zum Arbeitsort und Arbeitszeiten.

Optimaler Arbeitsweg: unter 25 Kilometer

Da die Entfernung zwischen Wohn- und Dienstort ein bedeutendes Kriterium ist, untersuchte willhaben auch die optimale Arbeitsweglänge. Zwei Drittel aller Befragten sind bereit, bis zu 25 Kilometer pro Strecke zu pendeln. Der Anteil an Personen, die mehr als 50 Kilometer zurücklegen würden, ist bereits verschwindend gering (6,4 Prozent).

Der Bundesländervergleich zeigt: Personen aus Wien bevorzugen überdurchschnittlich oft Wege mit maximal elf Kilometern. Knapp 40 Prozent wählten diese Option. In der Region Niederösterreich/Burgenland ist die Bereitschaft längere Strecken zurückzulegen deutlich größer. Mehr als 53 Prozent würden Strecken über 25 Kilometern in Kauf nehmen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass viele Personen aus dieser Region in ländlicheren Gebieten leben, aber in Wien bzw. den größeren umliegenden Städten arbeiten.

Mehr als die Hälfte zufrieden mit aktuellem Job

Wer in den vergangenen zwölf Monaten nicht auf Jobsuche war, wurde ebenfalls nach den Gründen dafür gefragt. Fast 55 Prozent gaben an, mit ihrem aktuellen Job zufrieden und glücklich zu sein. Bei Männern liegt dieser Wert sogar um die 60 Prozent. Auch in der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre ist die Zufriedenheit groß. Den höchsten Wert mit mehr als 65 Prozent erzielen jedoch die Absolventen von Universitäten bzw. Fachhochschulen. Ein weiterer wesentlicher Grund, warum die Jobsuche ausbleibt, ist der Glaube, keinen besseren Job zu finden. Fast 25 Prozent stimmten dem zu.

Obwohl viele Befragte am aktuellen Arbeitsplatz glücklich sind, können sich ca. 54 Prozent vorstellen, bei einem passenden Angebot den Job zu wechseln. Da Frauen etwas weniger oft Zufriedenheit äußerten, stehen sie einem Jobwechsel etwas positiver gegenüber als Männer. Auch hier gibt es Altersunterschiede. Die Bereitschaft auf jeden Fall Job zu wechseln, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Etwa ein Drittel der 50- bis 59-Jährigen würde auch ein passendes Angebot auf jeden Fall ablehnen. Zum Vergleich: In der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre liegt dieser Wert nur bei knapp zehn Prozent. (as)

www.willhaben.at

leadersnet.TV