Palmers-Spot landet vor Werberat
Blindenverband ortet Diskriminierung - sagen Sie uns Ihre Meinung.
Der Werberat ist erneut konsultiert worden. Nach tele.ring (leadersnet.at berichtete) ist jetzt Palmers dran: Der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) wird gegen die erste Palmers TV-Kampagne seit Jahren "Sinnlichkeit die man fühlt" (leadersnet.at berichtete) Beschwerde beim Österreichischen Werberat einlegen. "In der TV-Kampagne wird ein völlig verdrehtes, unrealistisches und damit diskriminierendes Bild über blinde Menschen erzeugt, nur um in die Schlagzeilen zu kommen, nicht um den Betroffenen zu helfen", so Gerhard Höllerer, Präsident der ÖBSV-Dachorganisation. Blindheit werde in dem Spot "auf sexistische Art und Weise dazu missbraucht, um den Verkauf von Produkten anzukurbeln".
Offensichtlich, so der seit seinem 16. Lebensjahr blinde Gerhard Höllerer, sei die Firma Palmers falsch beraten worden. Denn auch die Werbeaussagen, der Qualitätsanspruch an die Wäsche sei bei blinden Menschen "sehr hoch" und werde durch "ein Stück leistbarer Luxus" befriedigt, sei ein Skandal: "Gerade blinde Frauen leben in unserer heutigen Gesellschaft nicht selten an der Armutsgrenze und können sich derartige Produkte nicht im Entferntesten leisten", so Höllerer.
Beste Zusammenarbeit
Wohlwollend reagiert hingegen die "Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs". "Palmers hat im Vorfeld der Produktion viele Informationen über die Lebensrealität visuell beeinträchtigter Menschen eingeholt und sich mit großer Offenheit dem Rat unserer Experten gestellt", so Irene Vogel, Geschäftsführerin der Hilfsgemeinschaft. Inklusion - also die gleichberechtigte, selbstständige und eigenverantwortliche Teilhabe an der Gesellschaft - sei eines der größten Anliegen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit könne als beispielhaft im besten Sinne bezeichnet werden.(red)
www.palmers.at
www.blindenverband.at
www.hilfsgemeinschaft.at
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