Der Name Napster flößte einst der Musikindustrie Angst ein – jetzt wird der Dienst von einem Konkurrenten gekauft. Der nach einem ähnlichen Prinzip arbeitende Rivale Rhapsody übernimmt Napster von der amerikanischen Elektronik-Kette Best Buy, berichtet Financial Times. Ein Preis wurde bisher nicht genannt. Das Unternehmen erhofft sich durch diesen Deal gegenüber seinen Konkurrenten wie Rdio, MOG oder Spotiy konkurrenzfähiger zu werden.
Never-ending story
In den 90er Jahren hatte Napster als erste große Tauschplattform für MP3-Songs zeitweise mehr als 60 Millionen Nutzer. Groß wurde Napster im Jahr 2000, als es ermöglichte, Dateien zwischen Nutzern (damals über 60 Millionen User) auszutauschen. Dies konnte zum Herunterladen von Musik und Filmen genutzt werden, was zahlreiche Klagen aus der Musikindustrie zur Folge hatte. Nur ein Jahr später wurde der Service per Gerichtsbeschluss eingestellt. Gründer Shawn Fanning, der Napster in seinem Studentenheim programmiert hatte, wollte 2002 die Rechte an die deutsche Bertelsmann AG für 85 Millionen Dollar verkaufen. Dies wurde jedoch gerichtlich verhindert, die Infrastruktur hinter der Musiktauschbörse wurde abgeschaltet. Erst 2003 konnte der Software-Hersteller Roxio den Datentausch-Service erwerben und wieder aktivieren. Fünf Jahre nach dem Neustart kaufte BestBuy Napster und stellte auf einen Abo-Service um. Aufgrund der starken Konkurrenz wie Amazon oder Apple setzte sich die neue Version allerdings nie durch. (red)
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