ORF könnte sich von Facebook zurückziehen

| 06.02.2018

Onlinechef Thomas Prantner stellt Präsenz des Staatsfunks auf der Social Media-Plattform zur Diskussion.

Der ORF überprüft sein Engagement bei Facebook. Wie ORF-Onlinechef Thomas Prantner in einem Interview mit dem Handelsblatt durchblicken lässt, möchte der öffentlich-rechtliche Sender nicht gratis zum weiteren Aufstieg des Social Media-Giganten beitragen. "Wir werden auch unser Engagement in Sachen Facebook überdenken – sowohl was die Promotion für Facebook in den ORF-Medien als auch was die Anzahl unserer Auftritte betrifft. Warum sollen wir mit unseren Inhalten dafür sorgen, dass ein börsennotierter Konzern aus dem Silicon Valley seine Werbeeinnahmen steigern kann?", erklärt Prantner.

Der ORF nutzt derzeit Facebook als Plattform, um rund 60 seiner Kanäle und Sendungen – von der Zeit im Bild, über Ö3 bis hin zu "In Zentrum" – zu promoten und sendungsbegleitende Informationen zu liefern. Sollte der ORF mit seinem Vorhaben ernst machen und ihm dann auch noch andere Medienanstalten in Europa folgen, hätte das auch für Facebook weitreichende Folgen.

Geht es nach den Vorstellungen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg, sollen im Newsfeed von der Social Media-Plattform in Zukunft vor allem qualitative Medieninhalte erscheinen, die von den Mitgliedern des sozialen Netzwerkes geteilt werden. Wenn die Medienunternehmen sich aber dazu entscheiden, sich von Facebook zurückzuziehen, fehlen der Plattform die entsprechenden Inhalte. Dann wäre Facebook gezwungen, auch eigenen News-Content zu produzieren. (as)

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