Robotics, KI und digitales Bürgerwesen: Fujitsu skizziert die Welt im Jahre 2030

"Wir stehen am Scheideweg: Wir können jetzt aktiv werden oder müssen uns später mit den Folgen einer ungesteuerten Entwicklung abfinden."

Der Fujitsu Timeline 2030-Bericht wirft ein Schlaglicht auf die Welt im Jahr 2030 und die möglichen Folgen der relevanten technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotics bis hin zu alternden Populationen, dem digitalen Bürgerwesen sowie der Internetregulierung reichen. Dabei skizziert der in Kooperation mit Trajectory – im Zuge eines belastbaren Früherkennungsprozesses - erarbeitete Report zwei gegensätzliche Szenarien: ein positives (The Path to Prosperity) und ein negatives (The Road to Regression).

Was davon wirklich eintritt, wird vor allem durch die Aktionen und Reaktionen der aktuellen Generation von Führungskräften, von den Zivilgesellschaften und letztendlich von jedem Einzelnen bestimmt. "Die technologische Entwicklung kann enorme Verwerfungen verursachen – bei den Unternehmen ist das bereits heute gut zu beobachten", erklärt Duncan Tait, Corporate Executive Officer, SEVP and Head of Americas and EMEIA bei Fujitsu.

"Aber die Medaille hat auch eine andere Seite, eine menschliche. Denn die Technik verändert unser aller Leben im privaten wie im beruflichen Bereich. Auch hier sehen wir bereits erste Folgen wie zum Beispiel das Verschwinden traditioneller Qualifikationen sowie ein Vertrauensverlust gegenüber gewachsenen Institutionen und Strukturen. Wir müssen die Herausforderung annehmen, sonst wird es passieren, dass Menschen zurückbleiben – und zwar zu viele, um sie einfach zu ignorieren."

Positive Resultate durch technische Entwicklung

Bei der Überprüfung der identifizierten Trends werteten die 1.400 Teilnehmern aus den Chefetagen weltweit aktiver Unternehmen die Automatisierung (86 Prozent) als wichtigsten Trend, gefolgt von lebenslangem Lernen und der digitalen Staatsbürgerschaft (je 73 Prozent). Dabei glauben 59 Prozent, dass die technische Entwicklung bis 2030 zu positiven Resultaten und Konsequenzen geführt haben wird.

Mit 46 Prozent glaubt fast die Hälfte, das zurzeit wirksamste Mittel ist die Weiterqualifizierung der Arbeitnehmer, 41 Prozent setzen auf die Nachwuchsarbeit in Schulen und Universitäten. Die technische Infrastruktur – beispielsweise in Gestalt von Highspeed-Internet – steht für 37 Prozent im Vordergrund, 36 Prozent wiederum stellen neue Partnerschaften und Kooperationen in den Mittelpunkt.

84 Prozent der globalen Firmen fordern eine übergreifend abgestimmte und gemeinschaftlich entwickelte Antwort auf die Herausforderungen des digitalen Wandels Dabei sieht eine Hälfte dieser Gruppe die Zuständigkeit in erster Linie bei internationalen Organisationen wie etwa der UN, 46 Prozent finden, nationale Regierungen sollten sich zuvorderst dieser Aufgabe annehmen, 37 Prozent nehmen zudem die Unternehmen in die Pflicht und 35 Prozent die Industrie- und Branchenverbände. Mehr als drei Viertel sind der Ansicht, dass ihre Regierung sowie die internationalen Organisationen derzeit keine ausreichenden Aktivitäten planen oder überhaupt dazu in der Lage wären.

Effekte der Automatisierung lenken

"Wir stehen am Scheideweg: Wir können jetzt aktiv werden oder müssen uns später mit den Folgen einer ungesteuerten Entwicklung abfinden. Die Automatisierung hat Auswirkungen von enormer Tragweite – aber wenn unsere Reaktion darauf zu simpel gestrickt ist und wir Menschen zu schnell ersetzen, werden wir uns mit einer inakzeptabel hohen Arbeitslosigkeit und mit sozialen Unruhen konfrontiert sehen. Wenn wir aber planvoll vorgehen und uns mit der Politik zusammenschließen, um gemeinsam in MINT-Fachbereiche, Kreativität und Soft Skills zu investieren, können wir die Effekte der Automatisierung lenken und die Talente der Menschen besser freisetzen", so Tait abschließend. (red)

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