Vor dem Start „gefeuert": Gerald Pichowetz doch nicht Intendant der Festspiele Mörbisch

Bariton Peter Edelmann übernimmt.

Der österreichische Schauspieler Gerald Pichowetz wurde im vergangenen Oktober offiziell als Theaterintendant der Seefestspiele Mörbisch vorgestellt: Ab 2018 sollte der beliebte Film- und Theaterschauspieler für steigende Besucherzahlen sorgen, nun wurde er bereits vor dem Start gefeuert.

Bester Bewerber schon vor Saisonstart gekündigt

Das Büro von SPÖ-Kulturlandesrat Helmut Bieler bestätigte den Pichowetz-Abgang gegenüber den Medien, an seiner Stelle soll nun der Bariton Peter Edelmann die Intendanz von Dagmar Schellenberger übernehmen. Die Umbenennung stößt vor allem bei der ÖVP auf heftige Kritik: "Wie hoch sind die verschlungenen Steuergelder, die die Ausschreibung, das Hearing durch eine unabhängige Expertengruppe verursacht haben?", fragte etwa Franz Steidl, Abgeordneter im Burgenländischen Landtag. Auch die Frage nach Schadensersatzzahlung steht dabei im Raum. Die damalige Entscheidung über die neue Theaterintendanz wurde von einer fünfköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Peter Zulehner, ehemaliger Personalvorstand bei Magna International getroffen. In allen sieben Kriterien, von künstlerischer Kompetenz im Bereich Operette bis zu bisherigen Erfolgen in der Musiktheaterbranche, schnitt Pichowetz am besten ab.

Pichowetz: "An mir ist es nicht gescheitert"

"Ich habe konstruktiv die letzten sieben Monate gearbeitet und auch Konzepte vorgebracht. Man ist übereingekommen, dass wir nicht zusammen kommen. An mir ist es aber nicht gescheitert", so Pichowetz gegenüber dem Kurier. Die Seefestspiele und er seien einfach auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen. Vorrangig sollen Themen wie Investitionen und Gagen zu Unstimmigkeiten geführt haben. Pichowetzs unorthodoxe Methoden und Änderungsvorschläge stießen auf keinen Anklang, trotzdem sei man nicht im Bösen auseinander gegangen. Bitter sei nur, dass er "all den wunderbaren Künstlerkollegen wie Harald Serafin, Marianne Mendt, Karl Merkatz, Dorian Steidl, Franz Suhrada, Barbara Wussow, Albert Fortell, Daniela Fally oder Otto Schenk wieder absagen muss", so Pichowetz weiter. Seinem Nachfolger wünscht Pichowetz „Glück und gute Nerven“. (jr)

www.seefestspiele-moerbisch.at

 

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