„In der neuen Konstellation können wir alles aus einer Hand anbieten"

Jenzer, GF VSG Direktwerbung, im Interview über crossmediale Zielgruppenberatung, knappe Budgets und die Zukunft des Dialogmarketings.

Die Gesellschafter der VSG Direktwerbung GmbH haben Anfang des Jahres zu 100% die Anteile an der digiDruck GmbH übernommen. VSG-Geschäftsführer Anton Jenzer übernahm zu seinen bisherigen Agenden zusätzlich die Geschäftsführung der digiDruck GmbH. VSG Direktwerbung ist seit 1989 am Markt tätig und beschäftigt über 40 Mitarbeiter. Das Kerngeschäft umfasst die Bereiche Zielgruppenberatung, Adressen- und Datenverarbeitung, Digitaldruck und Produktion von personalisierten Mailings inklusive Lettershop-, Versand- und Logistik-Services. leadersnet.at hat Jenzer zum Interview gebeten.

leadersnet.at: Erst im Jänner diesen Jahres wurde Digidruck von der VSG Direktwerbung übernommen und Sie sind Geschäftsführer der gemeinsamen Unit. Was bringt die Vereinigung beider Unternehmen? Welchen Mehrwert können Sie in der neuen Konstellation schaffen?

Jenzer: Zunächst einmal konnten wir mit dem Zusammenschluss unseren bestehenden und darüber hinaus unseren potenziellen Kundenkreis erheblich erweitern. Noch wichtiger aber ist, dass wir  jetzt in der Lage sind,  unseren Kunden in der neuen Konstellation einen noch größeren Mehrwert zu schaffen, in dem wir ihnen crossmediale Zielgruppenberatung, Adress-und Datenverarbeitung, personalisierten und vollbildindividualisierten  4c-Digitaldruck, Produktion von personalisierten Mailings, Lettershop-Leistungen inklusive Versand-, Lager und Logistik-Services anbieten können. Und das alles aus einer Hand, schnell, termingerecht, zu einem stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis und in Top-Qualität.

leadersnet.at: Konnten die Stärken von Digidruck im Bereich Crossmedia und individualisierter Werbemittel erhalten werden?

Jenzer: Wir konnten diese Stärken nicht nur erhalten, sondern wir bauen diese Stärken kontinuierlich aus. So  kombinieren wir z.B.  Printprodukte mit Augmented Reality, d.h. mit Videos und Bewegtbildern. In der Praxis sieht da so aus , dass der Leser eines gedruckten und durchpersonalisierten Prospektes  einzelne Artikel mit seinem Smartphone über ein App einscannen und dann  weiterführende Videos zu diesem Artikel  abrufen und anschauen kann. Das ist Multi-Channel-Kommunikation in einer neuen Dimension und auch mit relativ knappen Budgets von wenigen Tausend Euros machbar.

leadersnet.at:  Profitieren auch die Kerngeschäfte der VSG Direktwerbung, wie zB Zielgruppenberatung, Datenverarbeitung, personalisiertes Mailing und Logistik-Services?

Jenzer: Ja, und zwar einfach aufgrund der Tatsache , dass wir für unsere VSG-Kunden mehrstufige, crossmediale Kampagnen durchführen. Davon profitiert letztlich auch unser traditionelles „Offline“-Geschäft.

leadersnet.at: In Ihrem Corporate Statement wird Leistung auf den Punkt gebracht, in welchen Bereichen kann der Kunde daraus Gewinn ziehen?

Jenzer:  Wir wissen, dass wir nur dann dauerhaft erfolgreich sein werden, wenn unsere Kunden erfolgreich sind. Unser Denken ist daher kundenzentriert, d. h. wir gehen primär von der Zielsetzung und dem Bedarf jedes einzelnen Kunden aus und entwickeln dafür dann für ihn entsprechende Lösungen. Aufgrund des Know-hows unserer Mitarbeiter und der uns zur Verfügung stehenden Technologien, Produktionsmöglichkeiten und Fertigungskapazitäten können wir diese Lösungen dann qualitativ hochwertig, schnell und zu einem stimmigen Preis-Leistungsverhältnis realisieren.

leadersnet.at: Wie ist das kompetitive Umfeld im Markt der Druckhersteller und dem umfangreichen Abrundungsangebot vom Direktmailing bis zur Logistik? Wie beschreiben Sie den Markt angesichts der knappen Budgets?

Jenzer:  Wir bewegen uns in einem in puncto Preis, Termindruck und Qualität hochkompetitiven Marktumfeld, das aufgrund seiner Fragmentierung in viele Anbieter und vor allen aufgrund seiner Dynamik und Komplexität schwer überblickbar ist. Was heute gilt, kann morgen schon nicht mehr gelten – damit müssen wir leben. Aus meiner Sicht ist es daher wenig zielführend, sich primär am Wettbewerb zu orientieren, sondern vielmehr mit seinen Auftraggebern gemeinsam daran zu arbeiten, dass diese erfolgreich sind. That´s it.

leadersnet.at: Halten Sie es für möglich, dass - bei einer entsprechenden Auftragslage - auch Sie nicht in der Lage gewesen wären, geeignete Wahlkarten für die Bundespräsidentenwahl zu liefern?

Jenzer: Da ich die genauen Anforderungen nicht kenne, die an dieses Projekt gestellt wurden und  auch nur das weiß, was man allgemein den Medien entnehmen konnte, ist und wäre dazu jeder Kommentar von mir entbehrlich.

leadersnet.at: In welchen Produktsegmenten kann Ihr Unternehmen seine Stärken besonders ausspielen?

Jenzer: Unsere Kernkompetenz liegt klar im Entwickeln von produktionstechnischen Lösungen für personalisierte Marketing Kampagnen bzw. Werbeaktionen und deren Umsetzung und Realisierung. Daher auch unser Firmenslogan: „Wir machen Marketing greifbar“.

leadersnet.at: Ist auch Nachhaltigkeit ein spezielles Anliegen in ihrer Firmenphilosophie?

Jenzer: Nachhaltigkeit ist ein sehr wichtiges Thema und wir investieren als umweltzertifiziertes Unternehmen  daher  in umweltfreundliche Technologien und Maschinen. Zur Nachhaltigkeit gehört bei uns aber auch die absolut datenschutzkonforme Verarbeitung von personenbezogenen Daten und -  last, but not least- die faire Behandlung und Entlohnung unserer Mitarbeiter.

leadersnet.at: Welche Ziele in Sachen Green Printing wurden bereits erreicht?

Jenzer: Wir sind „ClimatePartner“ und daher in der Lage, Druckprodukte – sofern der Kunde es wünscht - klimaneutral  zu drucken und zu verarbeiten.

leadersnet.at: 3D-Druck, Web2Print und Co – Wohin geht die Reise?

Jenzer: Ich weiß zumindest so viel, dass die Reise immer weiter gehen wird – das war aber auch früher so und ist daher nicht neu. Sicher scheint mir zu sein, dass die analogen und digitalen Medien immer intelligenter kombiniert und orchestriert werden, wobei wir bereits jetzt erleben, dass diese Entwicklung von beiden „Welten“ vorangetrieben wird: Oflline goes Online und Online goes Oflline.

leadersnet.at: Welches Szenario sehen Sie für das Dialogmarketing in den kommenden Jahren?

Jenzer: Vermeidung von Streuverlusten, weg von der Massen-Werbung, hin zum zielgruppenorientierten Marketing – das war immer das Ziel und es wurde mittlerweile auch erreicht. Das in früheren Jahren propagierte, aber nur theoretisch machbare  One-to-One Marketing ist jetzt endlich Realität geworden, und dank der digitalen Medien sogar meistens sogar in Echtzeit. Die Kehrseite der Medaille dabei ist, dass die Empfänger immer „mehr vom Gleichen“ bekommen und dass damit andere,  vielleicht auch interessante Angebote sie gar nicht mehr erreichen, wie das z.B. in einem Buchladen geschieht, wo ich in der Absicht hineingehe, ein bestimmtes Buch zu kaufen, mit diesem auch herauskomme, allerdings aber vielleicht auch noch mit anderen Büchern, die ich ursprünglich nicht beabsichtigt habe zu kaufen, schlicht aufgrund der Tatsache, weil ich sie vorher gar nicht kannte. Kurzum: die Balance zwischen Streuverlust und Streugewinn, zwischen Tiefe und Breite in der Zielgruppenansprache erfolgreich zu finden, wird  die Dialog Marketer- neben sicherlich noch anderen Themen-  in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch sehr beschäftigen.

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