WIFO Studie: Digitalisierung wird Arbeitsmarkt komplett umkrempeln

Die Angst vor massiven Jobverlusten sei unbegründet.

Das WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) hat im Auftrag von A1 eine umfassende Studie zur Digitalisierung in Österreich erstellt. Die Digitalisierung erfasst immer mehr Bereiche der Produktion von Gütern und Dienstleistungen ebenso wie das Alltagsverhalten der Bevölkerung. Das technologische Fundament und Rückgrat würden dabei die Breitbandnetze bilden. Margarete Schramböck, A1 CEO, erläutert: „A1 hat als Telekommunikations- und IT-Unternehmen Verantwortung für den Standort Österreich, denn die Digitalisierung Österreichs ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Unsere Investitionen in den Netzausbau und Internetzugang stärken die Lebensadern der Wirtschaft, sie helfen dem Standort Österreich wieder vorne mitspielen zu können und treiben die Digitalisierung im Land voran.“

Falsche Erwartungen an technische Neuerungen

Aufgrund von euphorischen Erwartungen in neue technische Möglichkeiten – ebenso wie der Angst davor – würden die kurzfristigen Auswirkungen des technologischen Wandels jedoch häufig überschätzt und die langfristigen Wirkungen unterschätzt. Dennoch sei klar, dass sich aufgrund der Digitalisierung die gesamte Arbeitswelt verändern wird. WIFO-Chef Karl Aiginger meint dazu: „Die Digitalisierung verändert das Arbeitsleben. Sie bringt neue soziale Herausforderungen und kann umgekehrt helfen, langfristige gesellschaftliche Probleme zu lösen und die Wohlfahrt zu erhöhen. Diese Veränderungen werden zwar kräftig sein, finden aber nicht abrupt von heute auf morgen statt und sind daher auch gestaltbar.“

Studienautor Michael Peneder, WIFO Experte für Industrieökonomie und Innovation, ergänzt: „Ein Beispiel ist der Wandel im Arbeitsleben von Routine-Tätigkeiten hin zu mehr analytischem und interaktivem Arbeiten. Dieser führt dazu, dass die Unternehmen neue und größere Anforderungen an die Qualifikation und Kompetenzen der Arbeitskräfte stellen und fordert gleichzeitig das Bildungssystem, diese auf die Veränderungen vorzubereiten.“

Mehr Internetnutzung, mehr Produktivität

Insgesamt zeige sich, dass eine höhere IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) Intensität der Wirtschaft im Allgemeinen zu einem höheren Beschäftigungswachstum führe. Schätzungen zufolge ergebe der Anstieg des Beschäftigungsanteils IKT-intensiver Sektoren um einen Prozentpunkt ein zusätzliches regionales Beschäftigungswachstum von 0,3 bis 0,4 Prozentpunkten. Ein interessantes Detail aus der Studie ist der Zusammenhang, dass jene Bundesländer, die die höchsten Produktivitätsniveaus aufweisen, nämlich Wien, Salzburg und Vorarlberg, sich auch durch die höchsten Internetnutzungs- und Online-Shopping-Raten bei den privaten Haushalten auszeichnen. Die gesamte Studie kann hier runtergeladen werden. (as)

www.wifo.ac.at

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