Mit einem großen Festakt unter Beteiligung der iranischen Regierung mit Transportminister Abbas Akhundi sowie des österreichischen Botschafters Friedrich Stift und des Handelsdelegierten Georg Weingartner nahm Gastronomieunternehmer Josef Donhauser am Wochenende eine Hochleistungsküche samt Bäckerei und Lebensmittellabor nach internationalem Standard offiziell in Teheran (Iran) in Betrieb.
Donhauser errichtete die riesige Produktionsanlage für rund vier Millionen Euro zusammen mit seinem iranischen Joint Venture Partner, dem privaten iranischen Eisenbahnunternehmer Mohammad S. Khalaffi, um als erster westlicher Bahncatering-Spezialist die tägliche Versorgung iranischer Bahnreisender nach internationalem High-End-Standard zu gewährleisten. Laut Weingartner handelt es sich um das erste österreichisch-iranische Joint Venture seit Lockerung der Wirtschaftssanktionen.
Österreichisches Tourismus Know-how für iranische Facharbeiter
Bereits seit dem Vorjahr bewirtschaftet das gemeinsame Tochterunternehmen DoNA die Züge der rund 700 Kilometer langen Bahnverbindung von Teheran in die östliche Pilgerstadt Maschad. Im Iran ist es aufgrund der durchschnittlichen Zugreisezeit von zwölf Stunden üblich, zusammen mit dem Ticket auch die Reiseverpflegung zu erwerben. Seit 2014, also noch deutlich vor der Lockerung der Wirtschaftssanktionen, planten zahlreiche international erfahrene Gastromanager der DoN-Gruppe direkt in Teheran das Investitionsprojekt.
Die neue Großküche wird von Hotel- und Küchenprofi Herbert Damböck geleitet. Österreichisches Gastgewerbe- und Tourismus Know-how fließt zudem in die Aus- und Weiterbildung iranischer Facharbeiter. Allein für das Railcatering wurden bislang rund 80 Service-MitarbeiterInnen im Rahmen einer eigens gegründeten Ausbildungsakademie geschult. Derzeit beschäftigt DoNA rund 120 Mitarbeiter, mittelfristig soll mit der Bewirtschaftung weiterer Züge und der Erweiterung der Geschäftsbereiche auf rund 500 aufgestockt werden.
Weiteres Geschäftspotenzial trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Josef Donhauser möchte die Geschäftstätigkeit weiter ausbauen und den Umsatz durch die Übernahme des Caterings auf allen acht Privatbahnen auf rund 100 Millionen Euro erhöhen. Im Jahr reisen im Iran rund 29 Millionen Zug-Passagiere, die Zugauslastung beträgt derzeit 96,5 Prozent. Mit der baldigen Inbetriebnahme des historischen Luxus-Charter-Zuges „Persian Phoenix" für gehobene internationale Persien-Touristen beteiligt sich DoNA auch an einem eigenen Tourismusprojekt.
Obwohl die Lockerung der Sanktionen die multinationale Zusammenarbeit mit dem Iran, etwa beim Geldtransfer, noch nicht entscheidend erleichtert hat, ermuntert Donhauser österreichische Investoren zu einem Engagement im Iran. „Das Potenzial ist enorm. Allerdings sollte man sich in jeder Branche einen kompetenten und renommierten lokalen Partner suchen. Allein geht man unter", rät Donhauser abschließend. (as)
www.don.at