ifms-Geschäftsführer Andreas Ubl erzählt im leadersnet.at-Gespräch, warum sein Unternehmen so erfolgreich ist, was gute Mitarbeiterführung für ihn bedeutet und warum ein ehemaliger Schlosser ein berufliches Vorbild für ihn ist.
leadersnet.at: Was bedeutet für Sie Erfolg?
Ubl: Kontinuierlich daran arbeiten. Nur wer fleißig ist, kann erfolgreich sein. Sobald jemand bei der täglichen Arbeit nachlässt, seine Überzeugung verliert, bleibt auch der Erfolg aus.
leadersnet.at: Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ubl: Ein eigentümergeführtes Unternehmen, wie das meine, muss zum Glück keinen Wasserkopf miterhalten, wie es gezwungenermaßen bei Konzernen üblich ist. Deshalb gestaltet sich der direkte Kontaktweg zu Kunden und Mitarbeitern wesentlich kürzer. Das betrifft jedoch nicht nur meine Firma, diesen Vorteil haben generell alle eigentümergeführten Unternehmen. Unsere große Stärke liegt bei den Mitarbeitern. Sie verfügen ausnahmslos über eine gute Ausbildung mit Abschluss, sei es eine Meisterprüfung oder zumindest eine Lehrabschlussprüfung. Wenn jemand bei uns ohne Ausbildung beginnt, muss er oder sie sich verpflichten, dies unmittelbar nachzuholen. Die Objektleiter können ausnahmslos eine Meisterkursausbildung vorweisen, sie besuchen permanent Schulungen und Seminare, um jederzeit am letzten Stand zu sein. Durch umfangreiches Wissen ersparen wir dem Kunden Ärger und logischerweise auf viel Geld. Das macht unseren Erfolg aus.
leadersnet.at: Welchen Stellenwert hat Ihr Unternehmen am Markt?
Ubl: Wir zählen zu den zehn führenden Unternehmen Österreichs, wo es derzeit zirka 7.200 Reinigungsfirmen gibt, von denen wiederum zirka 1.000 über die große Gewerbeberechtigung verfügen. Es gibt wenige Firmen, die ein derart umfangreiches Portfolio vorweisen können wie die IFMS. Bei den anderen handelt es sich um Ein-Mann-Unternehmen, also durchwegs um Kleinstbetriebe, etwa Hausbesorger. Aufgrund intensiverer Kontrollen des Finanzamtes und der Krankenkassen werden diese Einzelfirmen immer weniger.
leadersnet.at: Haben Sie ein berufliches Vorbild?
Ubl: Ja, mein großes Vorbild ist Senator Johann Christof, Gründer der Christof Group. Er begann im Schlossergewand und führt heute ein weltweit tätiges Milliardenunternehmen. Ihm ist es gelungen aus dem Nichts ein Imperium zu schaffen. Großartig.
leadersnet.at: Welchen Stellenwert haben die Mitarbeiter im Unternehmen?
Ubl: Meine Devise lautet: Wenn es die vielen kleinen Rädchen nicht gäbe, könnte der gesamte Betrieb nicht funktionieren. Keiner von uns hätte dann eine Arbeit. Ich strebe nach einem gerechten Verhältnis, habe zu allen Mitarbeitern persönlichen Kontakt, was wiederum nur in einem eigentümergeführten Betrieb möglich ist. Die Auswahl der leitenden Mitarbeiter treffe ich selber, ihnen obliegt dann die Einstellung ihrer eigenen Teammitarbeiter. Obwohl wir so viele sind, geht es bei uns sehr familiär zu.
leadersnet.at: Wenn es möglich wäre, würden Sie heute etwas anders machen?
Ubl: An und für sich nicht, nur den letzten Schritt in die alleinige Selbständigkeit würde ich nach heutigem Wissen fünf Jahre früher machen.
leadersnet.at: Trennen Sie Beruf und Privatleben?
Ubl: Aufgrund meines Arbeitsaufwands bin ich wenig zuhause. Da jedoch meine Ehefrau ebenfalls im Betrieb arbeitet, wirkt sich dieser Umstand nicht sehr negativ aus. Selbstverständlich nehme ich auch Arbeit mit nach Hause, ganz lässt sich dies nicht vermeiden, aber es macht mir auch nichts aus. Da ich seit dreißig Jahren in dieser Branche tätig bin, haben sich auch Freundes- und Kundenkreis miteinander vermischt. Aus Kunden wurden Freunde und umgekehrt. Das ergibt sich ganz von selbst, und es ist auch gut so.
leadersnet.at: Worin liegen ihre persönlichen Stärken?
Ubl: Ich würde mich selber als Alphatier bezeichnen, weshalb ich auch lieber alleiniger Gesellschafter bin. Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in dieser Branche verfüge ich über sehr viel spezielles Wissen, sehr viel Erfahrung und ein gewisses Gespür, welches im Umgang mit Kunden unverzichtbar ist.
leadersnet.at: Welche Personen sind in Ihrem Leben wichtig?
Ubl: Meine Frau, sie geht mit mir durch Dick und Dünn, sie stand auch in Zeiten zu mir, als es geschäftlich nicht so gut ging.
leadersnet.at: Welcher Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Ubl: Jeder Art von Genuss. Gutes Essen ist mir wichtig, wobei es nicht unbedingt das Haubenlokal sein muss, ich schätze ein gutes Wirtshaus genauso. Hauptsache der Wirt ist ehrlich, das Essen schmeckt und es ist gemütlich. Und vor allem der Liebe zum Fußball. Neben dem Sponsoring des SKN St. Pölten und des Rapid-Nachwuchses, gehört mein größtes Engagement dem ASC Marathon Korneuburg. Dort verbringe ich so viel Zeit als möglich, ich genieße das Vereinsleben, ich bin wenn man so will, ein Vereinsmeier. Früher war ich bei der Feuerwehr und diese Zusammengehörigkeit, diese Gemeinschaft hat mir später gefehlt, jetzt lebe ich sie beim Fußballverein aus.
leadersnet.at: Wobei können Sie entspannen?
Ubl: Beim Fußball. Auch wenn es komisch klingt, sobald ich am Fußballplatz bin, vergesse ich alles andere, dort kann ich wirklich entspannen.
leadersnet.at: Was bedeutet für Sie Luxus?
Ubl: Der größte Luxus bedeutet für mich Gesundheit. Ich achte darauf und verließ nicht zuletzt das vorige Unternehmen, weil die persönlichen Missstände auf Kosten meiner Substanz gingen. Meine Frau und ich gönnen uns aber auch immer wieder ein paar Tage Urlaub. Seit fünfzehn Jahren fahren wir nach Grado in Italien, dort läuft alles sehr familiär ab, wir treffen viele Bekannte, uns schmeckt das Essen, das Ambiente gefällt uns, wir genießen das dolce far niente, einfach herrlich. Irgendwann wollen wir uns den Luxus leisten und dort ein kleines Apartment kaufen.
leadersnet.at: Welche Ziele haben Sie?
Ubl: Im Grunde genommen lautet mein Ziel Zufriedenheit. Wenn es uns allen, meiner Familie, meinen Mitarbeitern, meinem Unternehmen gut geht, bin ich zufrieden. Mein unternehmerisches Ziel ist es, sowohl in der Reinigung als auch im Gesundheitsbereich stärker zu werden. Mittlerweile wird mehr ausgeschrieben als früher, das Wachstumspotential im Krankenhausbereich ist weit größer. Auch die Beteiligungen im Ausland zählen hier dazu. Da gibt es noch Luft nach oben.
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