JPMorgan investiert Millionen in Social Media Unternehmen

Goldman Sachs hat es vorgemacht, JPMorgan Chase macht es nach.


Mit dem Wall-Street-Koloss stopft die nächste Großbank hohe Summen in den Rachen der sozialen Medien. So sind Facebook, Twitter und Co nicht nur bei ihren Usern, sondern auch bei den Bankern angesagt. Über 1,2 Mrd. Dollar hat JPMorgan laut US-Medien für den hauseigenen "Digital Growth Fund" aufgebracht. Dieser investiert in Unternehmen aus den Boom-Bereichen Internet und digitale Medien. Angeblich planen die Banker den Einstieg beim Kurznachrichten-Dienst Twitter. Man wolle für 450 Mio. Dollar rund 10% des Unternehmens kaufen, welches somit einen Gesamtwert von 4,5 Milliarden Dollar hätte. Immer lauter werden jedoch die Stimmen, die vor einer zweiten Dotcom-Blase warnen.

Analysten überbieten sich gegenseitig - Facebook schon 60 Mrd. Dollar wert

Die Ränge der milliardenschweren Web-Konzerne sind mittlerweile prall gefüllt. Spätestens seit ihrem bisher erfolgreichsten Jahr 2010 befinden sich die Technologiefirmen im Wachstumsrausch. Vorerst setzen sie ihren Expansionskurs aber weiter fort. So überbieten sich Analysten und Branchenkenner gerade im Fall Facebook fortwährend mit neuen Einschätzungen, wie viel die Firma tatsächlich wert ist. Zuletzt sind sie bei einem Stand von rund 60 Mrd. Dollar angelangt - etwa ein Drittel des Marktwerts von Google.

Dotcom-Blase 2.0

Ihren Vormarsch haben die Technologiekonzerne und Internet-Startups genutzt, um reichlich Kapital bei diversen Geldgebern einzutreiben. Allein der Anbieter sozialer Online-Spielchen Zynga ist dadurch in den vergangenen zwei Jahren an eine weitere halbe Mrd. Dollar gelangt. Facebook hat sich erst zur Jahreswende eine mit 1,5 Mrd. Dollar wohl dosierte Finanzspritze von Investoren geholt - den größten Teil von Goldman Sachs.

Die Gefahr einer neuerlichen Blasenbildung im "New Economy"-Bereich wird jedoch immer akuter, glauben viele Kritiker. Wie vor zehn Jahren spekulieren die Investoren mit Unsummen an Unternehmen, die per se keine greifbaren Produkte anbieten und in den meisten Fällen auch keine Gewinne abwerfen. So haben etwa die Microblogger bei Twitter lange keinen Weg gefunden, Profite zu machen, und selbst an der Wirkung von Facebooks stärkster Einnahmequelle Werbung sind zuletzt Zweifel laut geworden. Der Knall einer platzenden Blase wäre wohl noch lauter als vor zehn Jahren. (pte/red.)

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