Protestaktion vor eidgenössischen Wahlen: „Aufmerksamkeit kann man kaufen. Unsere Stimmen nicht.“
Am Mittwoch, 14. Oktober ist die Schweizer Gratiszeitung 20 Minuten in ungewohnter Aufmachung erschienen. Auf den ersten beiden Seiten waren die Namen von mehreren tausend Gegnern eines Inserats der rechten Partei SVP (Schweizer Volkspartei) abgedruckt. Sie alle hatten die Crowdfunding-Kampagne „Mir langets!“ des Studenten Donat Kaufmann finanziell unterstützt.
Kaufmanns Crowdfunding-Aktion auf wemakeit.com war eine Reaktion auf ein Inserat der SVP, die am 15. September ebenfalls auf der Titelseite von 20 Minuten ihren Wahlkampfsong beworben hatte. Kaufmann: „Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und mit dem Kauf der Frontseite der Zeitung 20 Minuten auf die absurden Züge des aktuellen Wahlkampfs aufmerksam machen“, so Kaufmann auf wemakeit.com. Sein Ziel, bis zum 14. Oktober 138.815 Franken (128.015 Euro) zusammen zu bringen, um die Titelseite der Gratiszeitung zu kaufen, gelang ihm bravourös. Dank den mehr als 12.200 Unterstützern kamen insgesamt sogar 147.271 Franken (135.813 Euro) zusammen. Als Folge erschienen nun die Namen der Geldgeber auf den ersten beiden Seiten der Gratiszeitung, begleitet von dem Satz „Aufmerksamkeit kann man kaufen. Unsere Stimmen nicht.“ (as)
