Ein Apfelstrudel zum Trinken: Mit dieser Idee hat das steirische Start Up „Omi's Apfelstrudel“ in zweieinhalb Stunden die Mindestsumme von 25.000 Euro auf der Crowdfunding-Plattform „Green Rocket“ erreicht. Nach 32 Stunden war die Summe bereits auf 249.990 Euro geschnellt, woraufhin die Aktion frühzeitig beendet wurde. Gegründet wurde das Unternehmen 2014 und bereits im ersten Jahr schafften es die Steirer, eine Million Flaschen des veganen, naturtrüben Apfelsafts zu verkaufen. Neun Monate nach Markteinführung gibt es „Omi's Apfelstrudel“ in 14 Ländern und in über 5.000 Verkaufsstellen – darunter Spar, Billa, Merkus Adeg und Metro.
Mit dem Crowdfunding will das Lifestyle-Getränk den bisherigen Erfolg durch eine Vertriebsoffensive verstärken und seinen vielen Fans eine Möglichkeit zur Beteiligung eröffnen. Schon ab 250 Euro wurden hunderte „Omi“-Fans zu Investoren und erhalten nun einen Anteil am jährlichen Gewinn und Wert des Getränkeherstellers aus Leoben. Die Produktion und Abfüllung erfolgen in Österreich in einer der modernsten Abfüllanlagen Europas. Damit seien ausreichende Kapazitäten für das Wachstum mit einer Produktionsleistung von bis zu 200 Millionen Flaschen pro Jahr gesichert. „Ziel ist es, das regionale Produkt global zu vermarkten und neue Arbeitsplätze zu schaffen, um mit einer globalen Marke nachhaltige Umsätze zu generieren“, so die Erfinder von „Omi's Apfelstrudel“, Mike Reiter, Philipp Maier, Fred Kendlbacher und Ries Bouwman.
Maximalbetrag wird auf fünf Millionen Euro erhöht
Crowdfunding musste in Österreich bisher ein Schattendasein ohne klar definierten rechtlichen Rahmen fristen. Zu neu war das Finanzierungsmodell, das für Start-ups und kleine und mittelständische Unternehmen eine Alternative zum herkömmlichen Bankkredit darstellt. Das geplante Alternativfinanzierungsgesetz (AltFG), das jetzt im Rahmen der Regierungsklausur zum Konjunkturpaket in Krems vorgestellt wurde, soll Abhilfe schaffen. „Hier hat es Österreich geschafft, europaweiter Vorreiter zu sein“, zeigt sich Daniel Horak, Chef der Plattform Conda, gegenüber der Tageszeitung Die Presse begeistert. „Die Botschaft der Regierung an die Anleger ist klar: Crowdfunding ist nichts Böses“, pflichtet ihm Reinhard Willfort, Betreiber der Plattform 1000x1000, bei.
Das Gesetz soll in einigen Wochen in Begutachtung gehen und könnte noch vor dem Sommer in Kraft treten. Zu den wichtigsten Neuerungen des Entwurfes gehört, dass die Finanzierungsgrenze angehoben wurde. Der Maximalbetrag, den ein Unternehmen von seinen Anlegern einsammeln darf, wird von 250.000 Euro auf fünf Millionen Euro ausgeweitet.
80.000 Personen investierten insgesamt 20 Millionen US-Dollar
Die bislang erfolgreichste Crowdfunding-Kampagne der Welt wurde vor wenigen Tagen beendet. Fast 80.000 Personen investierten dabei insgesamt 20 Millionen US-Dollar in die Smartwatch der amerikanischen Firma „Pebble“. Das US-Unternehmen hat bereits eine Million seiner ersten, gleichnamigen Smartwatch verkauft und will jetzt mit dem neuen Modell „Time“ richtig angreifen. Die neue Smartwatch wird als erste Uhr der Welt über ein farbiges E-Ink-Display verfügen. Solche Bildschirme, in denen nicht Leuchtdioden, sondern kleine geladene Kügelchen für die Anzeige von Text oder Bildern sorgen, kennt man bislang nur aus E-Readern. Mit dieser Technik will „Pebble“ für das neue Smartwatch-Modell eine Batterielaufzeit von über sieben Tagen garantieren. Darüber hinaus soll die „Time“ bis 50 Meter wasserdicht sein.
Bereits seine erste Uhr finanzierte „Pebble“ 2012 über eine Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Damals kam die Rekordsumme von 10,2 Millionen Dollar zusammen. Die Summe konnte diesmal verdoppelt werden. Ab Mai werden die ersten Modelle an die Crowdfunder ausgeliefert, hierzulande wird die Smartwatch im August erhältlich sein. (as)
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