Für kurze Zeit sah es aus, als stünde der nächste Nacktbilder-Skandal bevor: Die Website EmmaYouAreNext.com drohte mit der Veröffentlichung intimer Aufnahmen der Schauspielerin Emma Watson. Doch die Aktion war ein Hoax. Wie sich jetzt herausstellte, hat die angebliche Marketingagentur Rantic die Website ins Leben gerufen, auf der ein Countdown die Minuten und Sekunden bis zur angeblichen Veröffentlichung der Nacktbilder herunter zählte. Zahlreiche internationale Medien, wie etwa die Washington Post, der Guardian und die BBC, berichteten kritisch über vermeintliche Bloßstellung der Schauspielerin.
Als der Cowntdown jedoch abgelaufen war, fanden sich keine schlüpfrigen Bilder auf der Seite, sondern ein Aufruf, mit E-Mails an US-Präsident Barack Obama die Schließung des Bilderforums 4Chan zu fodern. Auf 4Chan waren zuvor Links zu Nacktfotos von Prominenten wie Jennifer Lawrence und Kate Upton veröffentlicht worden. Die ganze Countdown-Aktion habe einzig dem Zweck gedient, auf die Umtriebe von 4Chan hinzuweisen, heißt es nun auf EmmaYouAreNext.com, die seien ein „klarer Beleg, dass das Internet zensiert werden muss“.
Nicht die erste Provokation
Rantic Marketing fällt nicht zum ersten Mal durch Provokation auf: Im August behauptete ein angeblicher Rantic-Angestellter im Namen des Videospielherstellers Rockstar North, vom Spiel „Grand Theft Auto V“ werde es keine PC-Version geben. In Gamer-Kreisen sorgte das für einige Erregung. Rockstar dementierte die Behauptung rasch und teilt mit, dass offizielle Informationen zu den eigenen Produkten nur auf der Unternehmenswebsite sowie den offiziellen Facebook und Twitter-Seiten zu finden seien.
Hinter Rantic steckt ein gewisser Jose Luis F., so das deutsche Nachrichtenportal spiegel.de, der sich laut der englischsprachigen Ausgabe von Wikipedia als „amerikanischer Rapper, Songwriter, Plattenproduzent, Schauspieler, Journalist, Vermarkter, Unternehmer und Philantrop“ bezeichnet. Er habe mehrere Unternehmen gegründet oder mitgegründet, darunter „Rantic Marketing Enterprise und Fox Weekly“. Was ihn tatsächlich angetrieben haben könnte, EmmaYouAreNext.com ins Leben zu rufen ist unklar. Aber eine mögliche Antwort gab er in einem mittlerweile gelöschten Artikel auf Fox Weekly: „Hohe Social-Media-Zahlen zu erreichen wird wichtiger als je zuvor.“ (as)