„Early Adopter"-Unternehmen verdienen über 30 Prozent mehr

IT-Pioniere haben Wettbewerbsvorteil.   

Der rasche Umstieg auf neue Informations- und Kommunikationstechnologien kann Unternehmen entscheidende Vorteile verschaffen. Wer als sogenannter "Early Adopter" nicht davor zurückschreckt, veraltete IT-Technik durch innovative Neuentwicklungen zu ersetzen, kann prinzipiell mit einigen Vorzügen wie höheren Umsätzen und einer stärkeren Marktposition rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Management-Magazins Harvard Business Review, die mit Unterstützung von Verizon Enterprise Solutions  die Auswirkung der Adaption neuer IT-Technologien untersucht hat. "Der Einsatz neuer Technologien kann aus Sicht eines Unternehmens tatsächlich einen klaren Wettbewerbsvorteil mit sich bringen", erklärt Angelia Herrin, Leiterin des Bereichs Research and Special Projects bei HBR, das zentrale Studienergebnis. Nur der technologische Umstieg alleine sei aber nicht ausreichend, um Erfolg zu garantieren.

"Es braucht auch das Commitment der Organisation, die neuen technologischen Möglichkeiten einzusetzen, um neue Prozesse und Geschäftsmodelle zu entwickeln", stellt die Forscherin klar. Ihrer Meinung nach agieren die meisten Betriebe viel zu zögerlich, wenn es um den Umstieg auf Neues gehe. "Die Unternehmen müssen flexibler werden und Innovation als Teil ihrer Firmenkultur begreifen", fordert Herrin.

"Die großen Fünf"

Die Einschätzung der HBR-Expertin basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage unter insgesamt 672 führenden Mitarbeitern aus verschiedenen Wirtschafts- und Technologiebetrieben weltweit. Diese fokussierte inhaltlich vor allem auf Technologien, die HBR als "die großen Fünf" bezeichnet: Mobile, Social, Cloud Computing, Advanced Analytics und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation.  Das Resultat ist eindeutig: IT-Pioniere, die nicht davor zurückscheuen, als einer der Ersten zu neuen Technologien zu wechseln, haben es leichter, sowohl die eigene Marktposition zu stärken als auch die Umsätze zu steigern. Rund 20 Prozent der Befragten dieser Kategorie gaben an, mithilfe einer derartigen Strategie ein Umsatzwachstum von mehr als 30 Prozent erreicht zu haben. Das entspricht über dem Doppelten an Zuwächsen, die Unternehmen, die sich eher als "Technologie-Follower" bezeichnen, im selben Zeitraum erwirtschaften konnten.

Geografische Unterschiede

Natürlich weisen die HBR-Experten in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass es je nach Branche durchaus auch signifikante Unterschiede geben kann, was die rasche Anpassung an neue IT-Technologien betrifft. Zum Beispiel bliebe etwa Firmen im Finanzsektor aufgrund von strengen Regulierungsvorschriften und der besonderen Sensibilität von Finanzdaten oft gar keine Wahl als abzuwarten und erst später auf einen neuen Technologiezug aufzuspringen. Interessant sind allerdings auch die geografischen Unterschiede. Während sich auf den Märkten in Lateinamerika, dem Nahen Osten und Afrika vornehmlich IT-Pioniere tummeln, scheint es in Europa, Asien und Nordamerika durchwegs größere Vorbehalte und Hürden zu geben, eine veraltete Technologie zugunsten einer neuen aufzugeben. Spitzenreiter in Sachen "Early Adoption" bleibt aber trotzdem Asien vor Europa, Nordamerika und dem Rest der Welt. (pte/jw)

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