Das Gehirn verwendet nur zwei Prozent der Energie auf bewusste Aktivitäten, der Rest liegt im Unterbewussten: In diesem großen Bereich soll Werbung im besten Fall wirken, so die Theorie des Neuromarketings. Marktforschungsfirmen wie NeuroFocus http://www.neurofocus.com versuchen neue Methoden zu entwickeln, wie Werbung gezielt das Unterbewusstsein der Konsumenten ansprechen kann, berichtet die New York Times.
"Durch die Messung von Gehirnwellen können wir Aufmerksamkeit, Emotionen und Erinnerung messen", so A.K. Pradeep, Gründer und Geschäftsführer von NeuroFocus. "Wir kalkulieren also die Reaktion des Unterbewusstseins auf Reize." Bei den Tests werden einerseits die Gehirnströme und andererseits die Augenbewegungen der Testpersonen beobachtet, die diese TV-Spots oder andere Werbeformen sehen.
Unterbewusste Wünsche und Vorstellungen
Mit dieser Technik sollen exaktere Ergebnisse erreicht werden können als durch andere Marktforschungsmethoden, wie Umfragen oder Fokusgruppen, so die Annahme der Forscher. Schließlich könnten Konsumenten im Gespräch nichts über ihre unterbewussten Wünsche und Vorstellungen erzählen. Wirtschaftlich dürfte sich das rechnen, denn mittlerweile arbeiten immer mehr Marktforschungsunternehmen mit derartigen Methoden.
Zu den Kunden sollen Firmen wie Google, CBS, Disney oder auch politische Parteien zählen. Dabei ist der Ansatz von unterbewusster Werbung freilich nicht neu. Bereits vor 50 Jahren gab es erste Kritiker, die öffentlich vor manipulativen Werbemethoden warnten. Neuromarketing sei lediglich die aktuellste Ausformung, so Joseph Turow, Professor an der Universität von Pennsylvania http://www.upenn.edu . "Es war schon immer der heilige Gral, Werbung zu machen, die den Menschen unter die Haut geht."
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