Firmen unterschätzen Bedeutung von iPhone und Co

| 11.11.2010

Bisher nur sehr geringe Investitionen für Smartphone-Optimierung der Firmen-Webseiten geplant

Fast 70 Prozent der deutschen Firmenlenker haben sich den eigenen Internet-Auftritt noch nie auf einem Smartphone angesehen. Obwohl der Trend des mobilen Surfens spätestens seit dem iPhone boomt, haben bisher nur zwei Prozent eine Optimierung eigener Seiten für mobile Endgeräte vorgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Internet-Providers 1&1 Internet http://1und1.de unter mehr als 500 kleinen und mittelständischen Unternehmen.
 
Fatale Selbstüberschätzung

"Eine große Zahl an Unternehmen hat sich in dem Bereich keine Gedanken, geschweige denn Hausaufgaben gemacht. Das Umsatzpotenzial wird leichtsinnig verschenkt", erläutert Markus Hübner, Chef der Agentur Brandflow http://brandflow.at. Es bestehe neben Unwissenheit auch eine "fatale Selbstüberschätzung und Wahrnehmungsdiskrepanz". Dabei meint die Hälfte laut Studie, dass eine entsprechende Homepage das Geschäft fördert.

Die Untätigkeit vieler Unternehmen, in diesen Bereich nicht investieren zu wollen, zeigt sich daran, dass drei Viertel der Firmen in den nächsten zwölf Monaten keine Optimierung planen. Dabei zeigt der internationale Wachstumstrend beim mobilen Internet in eine komplett andere Richtung. Denn fallende Tarife, zunehmende Datenraten sowie der stetige Fortschritt in Sachen Technik und Komfort geben der Nutzung von Smartphones unweigerlich Auftrieb.

Deutschland verliert den Anschluss

Die fehlende Optimierung der Webseiten kann schnell negative Folgen haben. Einer aktuellen Schätzung von IDC http://idc.com nach klettern die Smartphone-Absatzzahlen in diesem Jahr um über 55 Prozent. Diese aktuelle Prognose fällt sogar um zehn Prozent höher aus als IDC zuletzt vorhergesagt hatte. 2010 werden knapp 270 Mio. mobile Endgeräte abgesetzt. "Die Firmen hierzulande laufen Gefahr, die Entwicklungen völlig zu verschlafen", meint Hübner.

Dass immenser Nachholbedarf bei der Smartphone-Tauglichkeit von Unternehmenswebseiten besteht, zeigen die von 1&1 erhobenen Daten. Danach bezeichnen fünf Prozent der Betriebe, in denen ein Test stattgefunden hat, die Darstellung der eigenen Webseite als fehlerfrei. Auch sind mit nur sechs Prozent kaum mehr Firmen von der Funktionalität überzeugt. Die kleinen Screens und die Touch-Bedienung vieler Smartphones erfordern jedoch gezieltes Anpassen.

Gegenüber den Heimrechnern gilt es außerdem, eine größere Bandbreite an Betriebssystemen und Browsertypen zu unterstützen. Deutschland hinkt im internationalen Vergleich hinterher. In Frankreich beispielsweise planen 40 Prozent der Unternehmen, in den kommenden zwölf Monaten ihre Webseiten einer Anpassung an mobile Nutzerbedürfnisse zu unterziehen. Aber auch England (31 Prozent) und Spanien (38 Prozent) zeigen sich Smartphone-freundlicher.

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