Ein Plachutta-Kellner süßte in der Pause seine Erdbeeren mit Zucker aus dem Besitz des Restaurants und wurde entlassen. Die Verwendung von etwa 50 Gramm Staubzucker im Wert von nicht einmal zehn Cent, ohne Zustimmung des Dienstgebers, sei kein so gravierender Verstoß gegen die Treuepflicht, als dass dem Dienstgeber nicht die Einhaltung der Kündigungsfrist zumutbar gewesen wäre. Die Entlassung sei daher nicht gerechtfertigt, so das Arbeitsgericht laut AK.
Plachutta zeigt sich verwundert
Mario Plachutta rechtfertigt sich in einer Aussendung: Wir möchten festhalten, dass es bei diesem angesprochenen Fall keineswegs um den Warenwert geht, sondern um die Vorgangsweise und das Agieren des Betroffenen. Dieser sei ohne zu fragen ins Warenlager gegangen und habe dort ein halbes Kilogramm Staubzucker entnommen, auf einen Teller geleert und damit seine Erdbeeren gesüßt. Diese Menge entspreche dem Monatsverbrauch eines vierköpfigen Haushaltes. Man könne als Unternehmen nicht verantworten, dass "Lebensmittel auf diese Art und Weise verschwendet werden", schreibt Plachutta. "In all unseren Betrieben wird zweimal täglich für unsere Mitarbeiter unentgeltlich gekocht", lautet es weiter.
Außerdem handle es sich bei dem betreffendem Mitarbeiter, um einen slowakischen Staatsbürger, "der lediglich zu Arbeitszwecken temporär nach Österreich kommt, und seinen Lebensmittelpunkt und Hauptwohnsitz in der Slowakei unterhält." Es verwundere ihn also, dass gerade "diese Interessensvertretung, die dieses System so anprangert, jene Leute und deren massives Fehlverhalten unterstützt."
Shitstorm auf Facebook
Auf der Plachutta Facebook Seite geht es schon heiß her: "Das Restaurant Plachutta wird von mir sicher NIEMALS besucht werden...", "....wünsche aber dem "Verein" mehr Menschlichkeit und Verständnis für die kleinen Leute...alles Gute, vor allem aber auch dem Ex-Kellner", "Zum Plachutta bitte selbst Zucker mitbringen. Die haben einen Notstand und müssen Mitarbeiter deswegen entlassen" und "Danke für die Info. Dieses Etablissment wird somit für immer gemieden und auch allen Freunden/Besuchern wird von einem Besuch abgeraten. Wenn das ein paar Hundert Leut so machen, tut's dem Ungustl vielleicht sogar ein wenig weh", lautet es beispielsweise. (red)
Wie schätzen Sie die Lage ein?
www.plachutta.at
Sollten Sie geschätzte selbständige Kollegen Ihren Betrieb so aufgebaut haben dass Sie dererlei Verluste nicht verkraften können na dann Danke........
Frau oder Herrn Unternehmer kann ich nur beipflichten : Wenn meine Mitarbeiter sich bei mir wohl fühlen wird es so ein Szenario nicht geben und wenn doch disqualifizieren sich solche Kollegen selbst und es bedarf keiner fristlosen Kündigung.....
Dies an die Adresse der "Bosse " die von Mitarbeiterführung keine Ahnung haben.....
Und dann einen Arbeitnehmer kündigen wegen ein wenig Zucker!
Pfui!Pfui!Pfui
schon mal in der Gastronomie tätig gewesen?
Die Frage nach 13tem & 14tem kostet den meisten Unternehmern mittlerweile nur ein Lächeln. Ebenso Feiertagsarbeitsengelt, ebenso, mehr bzw überstundenzuschläge. Ebenso Arbeitsbereitschaft, die Liste lässt sich weiterführen. Im Vergleich mit 50 Staubtzucker...
Kuerzlich sind die ausgegangen (die Sahnekapseln). Ich hab es nicht bemerkt. Erst als ich eine andere Marke im Kuhelschrank entdeckt habe, habe ich gefragt woher die kommen. Hat eine Mitarbeiterin gekauft. Ich habe um die Rechnung gebeten, damit ich den Betrag ersetzen kann. Hatte sie weggeworfen. Das sei doch nicht so schlimm, meinte die Mitarbeiterin, das haette sie doch fuer die Kolleginnen und die Firma getan....
...der Kaffee sei ja auch gratis.
Auch so kann es (in einem zugegebenermassen sehr kleinen Betrieb) gehen.
Und: ich hatte mit der Wirtschaftskammer schon einige (kleine) Probleme - mit der Arbeiterkammer noch nie.
Und zum Thema Plachutta: mir ist es einfach unverstaendlich wie man mit einem Mitarbeiter so umgehen - so denn die Geschichte genau so stimmt.
Eine Selbstbedienung im Lager finde ich auch nicht ok - aber gerade das ist dann ein Anlass zum Gespraech und zur Aufklaerung des Mitarbeiters was ok ist und was nicht.
Wegsehen und das als Verantwortlicher (= Inhaber) stillschweigend wegstecken ist da genau so falsch wie eine Ueberreaktion die in eienr Kunedigung endet, die ohnehin nie haellt.
Den Zucker in Rechnung stellen geht auch nicht, man kann ihn höchstens verwarnen. Aber den Zucker nehmen, auf ein Teller leeren und dann seine Erdbeeren süßen, das geht einfach nicht - ich finde die Entlassung richtig mutig!
Was passiert denn dem Arbeitnehmer? Nichts! Wenn er in den letzten beiden Jahren in der Slowakei zumindestens 1 Jahr gearbeitet hat, dann kann er die Arbeitszeiten nach Österreich importieren und bekommt hier bis an sein Lebensende Unterstützungen. Was ist hier Menschenverachtend? Einzig nur das System, was alle Menschen als Personen betrachtet und diese Versklavt.
Zuerst das System anschauen bevor man ein Urteil fällt!
Hat sich ins gemachte Nest gesetzt und hat keine Ahnung vom richtigen Leben.
Er ist ein A....hnungslloser!!!
Für die (wenigen) die's vielleicht nicht wissen: Plachutta nennt sich der "Rindfleisch-Papst"
Klar müssen die Lehrlinge wo ausgebildet werden. Aber wer Topservice erwartet darf da nicht hingehen, denn bei teilweise nur Lehrlingen um eine Gesellschaft, kann schon mal alles in die Hose gehen.
Auch, dass er jeden Tag in allen Filialen mit seinem Ferrari aufkreuzt, in die Küche geht, seine Leute dort wie den letzten Dreck behandelt und dann wieder geht spricht nicht für den unfassbar prolligen Choleriker.
Soll er seine Millionen ins Grab nehmen. Aber vielleicht weiss er noch nicht, dass das letzte Hemd keine Taschen hat...
Wenn schon "Strafe " dann hätte er ihm den Zucker in Rechnung stellen können....
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