Die ganze Welt sucht ein Flugzeug

Fünf Millionen beteiligten sich an Crowdsearching - Europäische Firmen wollen rasche Aufklärung.

Riesige Gebiete über Land und Wasser werden nach der verschwundenen Malaysia Airlines-Maschine abgesucht - eine Erfolgsmeldung bleibt bis dato aus. Staaten, Firmen und Institutionen arbeiten daran, das Rätsel um die Boeing 777 der Malaysian Airlines zu lösen.

Kollektive Suche

Neben 26 Nationen und der Nasa können sich auch die Menschen zu Hause an der Suche nach der Boeing beteiligt. DigitalGlobe, ein Unternehmen, das Satellitenbilder verkauft, hat dafür zwei seiner Satelliten abgestellt, um Fotos von der Region zwischen Thailand und dem Südchinesischen Meer zu schießen. Die Kameras an Bord der Satelliten bieten eine Auflösung von einem Meter pro Pixel. Auf einer Online-Plattform werden Satellitenbilder von Laien durchkämmt, um Hinweise auf das verschollene Flugzeug der Malaysia Airlines zu finden. Fünf Millionen Menschen haben dabei nach Angaben des Unternehmens mitgemacht. Das Geoinformationsunternehmen  ist von der Wirksamkeit seiner Crowdsearching-Bemühungen überzeugt. DigitalGlobe meldete bereits in den ersten Stunden 6,5 Millionen Seitenaufrufe, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Rolls-Royce, Allianz und Boeing

Rolls-Royce zählt zu den größten Triebwerksherstellern der Welt und versorgt zahlreiche Airlines mit Flugzeugmotoren. Das Unternehmen arbeite in vollem Umfang mit der Fluggesellschaft Malaysia Airlines sowie den Behörden in Malaysia zusammen. Es werde jedoch keine Daten öffentlich machen, lautet es in einer Aussendung. Der deutsche Versicherungskonzern Allianz  ist nach eigenen Angaben sowohl für die Versicherung des Flugzeugs als auch für die Haftpflichtversicherung zuständig, die für Schäden an Passagieren und anderen Dritten zuständig ist. „Wir helfen vor Ort so gut es möglich ist“, sagte eine Unternehmenssprecherin gegenüber Handelsblatt Online. In erster Linie beschränke sich das, so lange der Verbleib der Maschine nicht geklärt ist, auf rechtliche Beratung für Malaysian Airlines. Dazu seien eine Reihe von Schadenschätzern, den Claim Adjusters, vor Ort. Zur Höhe der Haftungssumme will die Allianz keine Angaben machen.

Boeing hält sich bedeckt. Boeing-Ingenieure sind zwar zusammen mit einem Team der US-Sicherheitsbehörde NTSB vor Ort, doch agieren sie als technische Berater im Hintergrund. Für den Airbus-Rivalen geht es auch ums Geschäft: Der verschollene 777-Jet gilt als ausgesprochen sicheres Modell und verkauft sich blendend. Seit 1995 hat Boeing fast 1200 Maschinen ausgeliefert und entwickelt gerade die Neuauflage 777X. (red)

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