Scania erteilt VW eine Abfuhr

Angebot zu niedrig.    

Der schwedische Lastwagenbauer Scania hat das Übernahmeangebot von Volkswagen abgelehnt. Das Angebot des deutschen Konkurrenten entspreche nicht dem "langfristigen Wert" des Unternehmens, teilte Scania mit. Der Spezialist für Luxuslaster will nun sogar seine Quartalszahlen vorziehen, um noch in der laufenden Phase des Übernahmeangebots aus Wolfsburg seine Zugkraft zu demonstrieren.

VW ist bereits seit 2000 an Scania beteiligt und hält direkt und indirekt insgesamt 89,2 Prozent der Stimmrechte und 62,6 Prozent des Kapitals an dem Nutzfahrzeugunternehmen. VW will mit der Komplettübernahme den ungestörten Zugriff auf Scania, um seine schleppende Nutzfahrzeugallianz im Konzern voranzubringen.

650 Millionen Euro pro Jahr

Angetrieben vom ehrgeizigen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch versuchen die Wolfsburger seit Jahren, aus ihren beiden Lkw-Töchtern Scania und MAN eine schlagkräftige Allianz zu schmieden. Diese soll mit führenden Anbietern wie Daimler und Volvo konkurrieren. Durch die Komplettübernahme von Scania erhofft sich Volkswagen eine engere Zusammenarbeit mit MAN – diese soll langfristig finanzielle Vorteile von mindestens 650 Millionen Euro pro Jahr erbringen. Angesichts der langen Produktionszyklen im Nutzfahrzeuggeschäft ist damit jedoch erst in zehn bis 15 Jahren zu rechnen.

Bisher beschränken sich die Kostenvorteile auf den gemeinsamen Einkauf von Materialien wie Stahl und Glas. Die Entwicklung von gemeinsamen Fahrzeugkomponenten stockt indes, weil VW seine Beteiligung an Scania bisher "auf Augenhöhe" führen muss. (red)

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