Die Highlights des Genfer Autosalons

Zenvo mit 1104 PS, Audi TT, Elektroforschungsfahrzeug Quant und Comeback des Ermini. 

Bundespräsident Didier Burkhalter eröffnete den Automobil-Salon mit dem Wunsch:“ aus diesem Tag einen Tag der Jugend und des Automobils zu machen, einen Tag der Passion für die Berufe der Automobilindustrie, einen Tag im Zeichen der Zukunft.“ In den ersten Messetagen sind über 130.000 Besucher in die Palexpo-Hallen gepilgert, um sich über die Neuheiten der Serienhersteller zu informieren und die Traumautos exklusiver Designstudios und Kleinserienhersteller zu bewundern.

Wiederauferstehung

Die italienische Automarke Ermini steht nach mehr als 50 Jahren vor einem Comeback. Bei der Rückkehr auf den Automarkt soll der Seiottosei den Grundstein legen – eine Sportwagenstudie, ganz im Geiste des damaligen Firmengründers Pasquale Ermini. Der neue offene Zweisitzer basiert wie die Renner aus der guten alten Zeit auf einem Gitterrohrrahmen. Allerdings wird das Chassis um moderne Carbon-Teile ergänzt. Im Rücken des Fahrers arbeitet ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 16 Ventilen von Renault. Das aus dem Mégane RS bekannte Aggregat leistet im Seiottosei rund 320 PS.  Der Sportwagenbauer Gumpert, der 2013 in die Pleite schlitterte, ist ebenfalls  zurück und stellt in Genf das neue Modell Explosion vor.

Der neue Lamborghini Huracan beerbt den erfolgreichen Gallardo. Der Zenvo ST1 aus Dänemark mit seinen 1104 PS soll tatsächlich in Serie gehen - für rund eine Million Euro. Abarth bringt mit dem 695 bipost ein neues Topmodell. Der auf dem Fiat 500 aufbauende Kleinstwagen wiegt - dank vieler Karbonteile und fehlender Rücksitzbank - nur 997 Kilogramm, hat aber einen 1,4 Liter großen T-Jet-Motor mit 190 PS unter der Haube.

Fluss- und Brennstoffzellen

Laut Hersteller Nano Flowcell AG soll das Elektroforschungsfahrzeug Quant die Flusszellen-Technologie voranbringen. Der 2,3 Tonnen wiegende Quant e wird von vier Elektromotoren angetrieben. Sie beschleunigen den Sportler in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 380 km/h liegen. Maximal mobilisiert der Antrieb 925 PS – als Dauerleistung gibt Nano Flow Cell 653 PS an. Statt herkömmlicher Energiespeicher nutzt der Quant e als Basis das bereits in den siebziger Jahren von der Nasa entwickelte Flowcell-Prinzip. An die Stelle von Akkus tritt die sogenannte Flusszelle. Zum Laden (oder Entladen) werden zwei verschiedene Elektrolyt-Flüssigkeiten aus dem Tank durch die Zelle gepumpt.

Hyundai stellt sein neues Brennstoffzellen-SUV Intrado vor. Als Antrieb dient eine Wasserstoff-Brennstoffzelle mit 36 kWh, die sich Erkenntnisse aus dem ix35 Fuel Cell zunutze macht, aber kleiner und leichter als ihr Vorbild sein soll. Inspiriert ist das Intrado-Design von der Luftfahrt, für das Auto werden modernste Leichtbaumaterialien verwendet.

T-Roc und TT

Das Highlight aus Ingolstadt beim Genfer Automobilsalon ist der neue Audi TT. Das Sportcoupé der Marke wurde vorsichtig renoviert und bringt vor allem im Innern einige Neuerungen. Der Star am VW-Stand ist die SUV-Studie T-Roc, die nach Angaben von Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer einen Geländewagen auf Basis des Polo vorwegnimmt. BMW stellt in Genf den 2er Active Tourer in den Mittelpunkt. Bei Ford wird ein überarbeiteter Focus gezeigt, bei Opel zwei neue Varianten des Adam.

Mercedes ist ohne Fahrzeug  zum Genfer Automobilsalon gekommen. "Diesmal gehen wir mit Software statt mit Hardware an den Start", sagt ein Daimler-Manager. Denn der Autobauer will mit Mercedes.me die digitale Vernetzung seiner Pkw vorantreiben. (red)

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