VÖZ-Vizepräsident Knabl fordert Abo-Aktion nach französischem Vorbild

| 18.02.2014

Dissertation "Öffentliche Experten" mit Förderpreis Medienforschung ausgezeichnet.

Der Verband Österreichischer Zeitungen vergab  zum vierten Mal seinen Förderpreis Medienforschung. So wie im Vorjahr gingen die Förderpreise an drei Wissenschaftlerinnen. Den mit 2.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Master-/Diplomarbeit konnte sich Sonja Harter mit ihrer Arbeit "Zeitungslesen in der Zweitsprache Deutsch" sichern. Brigitte Huber setzte sich bei den mit 4.000 Euro dotierten Dissertationen mit "Öffentliche Experten" durch und Katharina Krainer erhielt für ihre Arbeit "Der Pensionsantritt: Ein Lebensumbruch mit Potential für Werbetreibende und Medienunternehmen" den mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis.

Erkenntnisse müssen in der Praxis verwertbar sein
 
Sektionschefin Elisabeth Freismuth gratulierte in Vertretung des Wissenschaftsministers Reinhold Mitterlehner den Preisträgerinnen. Den Gratulationen schloss sich VÖZ-Board Lesermarkt-Vorsitzender Harald Knabl an. „Die Schwierigkeit ist nicht nur das wissenschaftliche Handwerk, das es zu beherrschen gilt, sondern wir stellen an die Arbeiten auch die Bedingung, ihre Erkenntnisse in der Praxis verwerten zu können. Diesen hohen Anspruch meisterten die drei Preisträgerinnen mit Bravour“, betonte Knabl. Er strich die Master-Arbeit von APA-Redakteurin Sonja Harter hervor, die ein umfassendes Bild über das Zeitungsleseverhalten von Wiener Hauptschülern mit Deutsch als Zweitsprache zeichnete. Nur zehn Prozent der 120 von ihr befragten Schüler haben ein Abo einer österreichischen Tageszeitung zu Hause. Die Projekte von „Zeitung in der Schule“ weckten das Interesse für andere Zeitungen und initiierten genaue und kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Zeitungen. Zahlreiche Schüler gaben an, durch das Zeitungslesen Deutsch üben zu wollen. Die „ZiS“-Projekte würden einen wesentlichen Fortschritt im Zeitungsleseverhalten der Schüler bewirken, betonte Hartner in ihrer Arbeit.  ZiS erreicht insgesamt jeden zehnten Schüler der Regelstufe sowie rund 14 Prozent der Hauptschüler und Schüler in den Neuen Mittelschulen.

Staatlich gestützte Zeitungsabos
 
Abos würden Teilhabe junger Menschen an demokratiepolitischen Prozessen stärken
Knabl sieht durch die ausgezeichnete Masterarbeit die VÖZ-Forderung nach staatlich gestützten Zeitungsabonnements für Jugendliche nach französischem Vorbild bestätigt. „Gerade in Neuen Mittelschulen, die vermehrt von Schülern besucht werden, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, ist es bildungspolitisch höchst sinnvoll, jungen Menschen eine Zeitung ihrer Wahl 12 Monate kostenlos zur Verfügung zu stellen.“ Wenn Zeitungsinhalte auch Teil des Unterrichts seien, würde das nicht nur den kritischen Medienkonsum der Jugend befördern, sondern auch ihre Sprachkenntnisse und Ausdrucksfähigkeit verbessern, zeigt sich der Board-Vorsitzende überzeugt. „Mit dieser Abo-Aktion würde die Bundesregierung die Teilhabe junger Menschen an demokratiepolitischen Prozessen stärken. Denn das Desinteresse der Jugend an der Politik ist Gift für unsere demokratische Gesellschaft.“ (red)

www.voez.at

VÖZ-Förderpreis 2013 - Fotos K.Schiffl
VÖZ-Förderpreis 2013 - Fotos K.Schiffl
2014-02-17
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