Über 700.000 Euro hat die Republik Österreich in einen Nation-Branding-Prozess gesteckt. Wie das Ergebnis dafür ausgefallen ist, wurde bei einer prominent besetzten Podiumsdiskussion des Travel Industry Clubs Austria im Wiener Hotel Le Meridien unter dem Titel "Was wird aus der Marke Österreich?" erörtert.
Werbeprofessor Günter Schweiger, Werber Rudi Kobza, Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung und Urs Weber, Chef der Schweizer Tourismuswerbung in Österreich/Ungarn, kamen unter der Moderation von Presse-Chefredakteur Rainer Nowak zum Fazit, dass die Ergebnisse dafür schwammig und maximal ein erster Schritt seien. Mit der Idee des "Brückenbauens" würden nur wenige Leute etwas anfangen. Mehr Mut und Originalität wären gewünscht.
Günter Schweiger war der Meinung, dass Österreich auf seine Stärken aufbauen müsse: "Wir sind Weltmeister in der Aufführung klassischer Musik und - auch ein Land der Berge." Rudi Kobza sprach von einer "vergebenen Chance" und verglich das Ergebnis mit dem vorbildlichen Branding Deutschlands als "Land der Ideen" oder der Schweiz, die klar auf das Thema "Qualität" setzt. Der Nation-Branding-Prozess für die Marke Österreich an sich sei wichtig, sagte Kobza, aber: "Bis jetzt ist noch nicht viel passiert."
Reitterer verteidigte die Grundidee des Brückenbauens, die von der beauftragten Agentur im Sommer als Ergebnis präsentiert wurde und sprach von einem "Arbeitstitel". Einig war sich die Podiumsrunde darin, dass man einen Nation-Branding-Prozess nicht von oben herab verordnen kann:. "Das ist schlecht gelaufen. Das muss von innen wachsen."
Travel Industry Club - Nation Branding - Fotos Klaus Ranger
2013-10-18
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