Schlau durch Auszeit

Auszeit?!?! Warum das denn? Wofür denn? Und wer macht währenddessen die ganze Arbeit? Das Thema Auszeit ist in heimischen Unternehmen immer noch ein heikles – egal aus welchen Gründen diese genommen wird. Erfreulicherweise etabliert sich das Schlagwort Väterkarenz immer stärker in den Köpfen – nicht zuletzt durch viele positive Erfahrungsberichte von Jung-Papas. In vielen Unternehmen ernten diese heute jedoch trotzdem nicht viel mehr als mitleidiges Kopfschütteln. Dabei wirkt sich eine ermöglichte Baby-Pause nicht nur auf die unmittelbare Motivation und die Unternehmensbindung aus, belegt eine neue Untersuchung unter 18.000 Teilnehmern. Die Forscherin Anja Leist von der Universität Luxemburg hat herausgefunden, dass Unterbrechungen des Jobs den geistigen Abbau im Alter verlangsamen können. Doch wie im täglichen Leben gilt auch hier: Pause ist nicht gleich Pause. Auszeiten wegen Arbeitslosigkeit und Krankheit lassen Betroffene langfristig stärker abbauen. Werden diese Auszeiten jedoch für Weiterbildung oder Elternkarenz genützt, haben sie positive Effekte. Konkret: Jene, die ihr Tagesgeschäft für andere, anregende Tätigkeiten auf Dauer unterbrochen haben, erinnern sich leichter an Dinge und merken sich diese auch besser.

Nun mögen diese Erkenntnisse nicht sonderlich spektakulär wirken. Fakt ist aber auch, dass allein die Demografie von uns verlangt, uns immer länger beruflich leistungsfähig zu erhalten. Und ganz ehrlich: Was sind schon einige Wochen Pause auf ein ganzes Arbeitsleben gerechnet?

www.karriere.at