Tauschportal Listia erhält Millionen-Finanzspritze

| 03.10.2013

"Tauschen von nicht mehr benötigten Dingen" boomt.

Die US-Tausch-Seite Listia hat eine neun Mio. Dollar schwere Finanzspritze von der Investmentgesellschaft General Catalyst Partners erhalten. Im Gegenzug wird General-Catalyst-Partner Neil Sequeira in den Listia-Vorstand einziehen. Das Geschäftsmodell des Start-ups ist einfach wie gewinnbringend und lockt Investoren an.

Handeln ohne Geld

Das Unternehmen hat sich auf das Tauschen von nicht mehr benötigten Dingen spezialisiert. User, die alte Dinge nicht mehr benötigen, können diese auf der Plattform mit einer Laufzeit in der Form einer Auktion einstellen. Andere interessierte Listia-Nutzer bieten mit virtuellen Credits darauf, die sie im Vorhinein durch das Einstellen der Gebrauchtwaren erhalten haben. Ähnlich dem bekannten eBay-Konzept können Menschen somit direkt mit einander handeln, obwohl sie keine Geldwerte benutzen. Die Macher der Plattform verstehen ihre Seite als eine Erweitung beziehungsweise Verbesserung von Craigslist, einem Online-Netzwerk mit diversen Anzeigenseiten, das im englischen Sprachraum weit verbreitet ist.

Kooperation mit Amazon

Die finanziellen Zuwendungen von General Catalyst Partners kommen für das Unternehmen angesichts der Entwicklung so mancher Konkurrenzseiten nicht ganz ungelegen. Denn diese scheitern häufig aufgrund der regionalen Ausrichtung und somit geringeren Handelsvolumina an der finanziellen Ausstattung. Nicht so bei Listia, die Artikel werden überall hin verschickt. Listia verrechnet für seinen Service keine Gebühren. Geld verdient das Unternehmen mit den Credits - zum Beispiel immer dann, wenn jemand nichts ver-, sondern lediglich Dinge kaufen will, selbst aber keine Credits aus vorangegangenen Transaktionen besitzt. Laut Listia-CEO Gee-Hwan Chuang kaufen zwischen zehn und 15 Prozent der Nutzer die begehrten Credits.

Als weitere Dienstleistung bietet das Portal den Nutzern an, mit den Credits Waren von Best Buy oder auch Gift Cards von Amazon zu erwerben. Einziger Haken: Die Credits lassen sich nicht wieder veräußern. Listia ist ein typisches Start-up, besteht gerade einmal aus 18 Leuten und hat vier Mio. registrierte User, die im Monat im Schnitt rund zwölf Mio. Waren handeln. (pte)

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