Anlässlich der FIS Alpine Ski-WM in Saalbach stellte das Telekommunikationsunternehmen A1 kürzlich ein neues, innovatives Lawinenwarnsystem vor: Gemeinsam mit Bladescape, einem Spezialisten für drohnenbasierte digitale Inspektion, wurde peakr entwickelt. Dieses flexible Warnsystem soll Lawinen, Schneebretter und Muren nicht nur anhand präziser Zustandsdaten der Schneedecke frühzeitig erkennen, sondern im Falle eines Lawinenabgangs sofort Rettungskräfte und Behörden informieren.
Sekunden, die entscheidend sein können
Eine schnell in Gang gesetzte Rettungskette ist essenziell, denn: "Im Falle von Lawinenabgängen entscheiden Sekunden darüber, ob Menschen gerettet und Folgeunfälle verhindert werden können", weiß Thomas Dolleschal, Co-Founder und Geschäftsführer von Bladescape, und ergänzt: "Gemeinsam mit Hoffmann Consult und ÖBB Infra haben wir mit peakr ein weltweit neuartiges System entwickelt, welches den verantwortlichen Lawinenkommissionen erstmalig umfassende Messwerte aus der Schneedecke zur Verfügung stellt. Durch die Kooperation mit A1 statten wir peakr mit der besten Connectivity aus und haben Zugang zu den leistungsstärksten Rechenzentren des Landes."
"Anhand von automatisch detektierten Änderungen der Messdaten und Risikoindikatoren bietet peakr eine Entscheidungshilfe, um Maßnahmen wie Streckensperren möglichst zielgerichtet veranlassen zu können. Bei Lawinenabgängen und der durch peakr abgesetzten Alarmierung an die Verantwortlichen kann die Rettungskette ohne Verzögerung in Gang gesetzt werden", fügt Markus Hoffmann, Founder und Geschäftsführer von Hoffmann Consult.
"Mit der einzigartigen Technologie von Bladescape und Hoffmann Consult sowie der zuverlässigen Konnektivität und skalierbaren AI Rechenpower von A1 ermöglichen wir eine präzise Risikoeinschätzung in Echtzeit, mit dem Potenzial, das Leben vieler Menschen zu retten und Infrastruktureinrichtungen zu schützen. So nutzen wir digitale Innovation, um einen großen Schritt in Richtung sichere Bergwelt und Infrastruktur für alle zu machen", freut sich A1 CCO Enterprise Martin Resel bei der Vorstellung des neuen Warnsystems in Saalbach.
So funktioniert's
Konkret erfasst das patentierte Messsystem, das hinter peakr steckt, in überwachten Lawinenhängen Daten wie Temperatur, Feuchtigkeit und Schneebewegungen. Während der gesamten Wintersaison werden die Daten laufend übermittelt und automatisiert ausgewertet, um die Stabilität der Schneedecke beurteilen zu können. Die Indikatoren, die anhand einer Reihe von Anwendungsfällen entwickelt wurden, sollen schließlich von den verantwortlichen Lawinenkommissionen in die Bewertung des Lawinenrisikos einbezogen werden, was die Einschätzung präziser machen soll. So soll die Sicherheit für Mensch und Umwelt erhöht werden.
Sollte eine Lawine abgehen, werden Rettungskräfte und Lawinenkommissionen von peakr automatisch und in Echtzeit per SMS informiert. Eine frühzeitige Einleitung der Rettungskette soll somit etwa auch bei Wettersituationen mit schlechter Sicht oder uneinsichtigen Hanglagen gewährleistet werden.
Platziert werden die Sensorboxen von peakr per Drohne in der Schneedecke an den relevanten Geländestandorten sowie an bekannten Abrisskanten, und zwar bereits zu Saisonbeginn. Bei Bedarf, wie etwa bei massiven Schneefällen, kann später nachgerüstet werden. Während bisherige Messsysteme und herkömmliche Schutzbauten oftmals mit langwierigen Genehmigungsverfahren einhergehen und aufgrund des Landschaftsschutzes nicht überall realisierbar sind, soll peakr eine kostengünstige, nachhaltige und flexible Lösung sein, die ohne Eingriff in die Natur und angepasst an das jeweilige Gebiet oder die Situation eingesetzt werden kann. Neben Bergbahnen und Tourismusgebieten mit Skigebieten und Tourenskibereichen soll dabei insbesondere der Schutz der kritischen Infrastruktureinrichtungen von Bahn, Straße und Energie im Fokus stehen.
Mehr Informationen zu peakr sind hier zu finden.
Eindrücke von der Präsentation finden Sie in unserer Galerie.
www.a1.net
www.blade-scape.com
www.hoffmann-consult.at
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