Firmenzentralen in Europa immer größer

| 07.05.2013

Kapazitäten sollen nicht in asiatische Märkte ausgegliedert werden.

Weltweit definieren derzeit Konzerne die Rolle ihrer Zentralen neu: Hauptsitze werden immer mehr zum Zahnrad im Getriebe des operativen Geschäfts. Außerdem erledigen sie künftig häufiger Aufgaben, die über die Funktion des Repräsentanten, Managers oder Wächters interner Richtlinien hinausgehen. Dieser Trend ist ein zentrales Ergebnis von "Corporate Headquarters", einer neuen Roland Berger-Umfrage unter 86 global tätigen Unternehmen, die ihre Zentrale in Westeuropa haben.

"Konzernzentralen werden immer größer und verwalten zunehmend komplexere Systeme innerhalb des Unternehmens", so Roland Falb, Partner von Roland Berger Strategy Consultants in Österreich. Rund 80 Prozent der befragten Firmen planen demnach, ihre Zentralen in Westeuropa zu behalten. Für mehr als die Hälfte der Unternehmen soll die Zentrale zum Geschäftspartner weltweiter Niederlassungen werden. Der Standort Westeuropa bleibt dabei attraktiv, obwohl asiatische Märkte für die Geschäfte der Unternehmen weiterhin an Bedeutung gewinnen.

Ausweg aus dem Dilemma: Mehrwert versus Kosten

Ein Hauptquartier in Westeuropa zu unterhalten, stellt immer noch einen wichtigen Kostenposten für das Gesamtunternehmen dar: Zwischen 2 und 7 Prozent des Gesamtumsatzes geben Firmen im Durchschnitt für ihre Zentrale aus. Zeitgleich schrumpfen die Finanzmittel, die den Headquarters zur Verfügung stehen. "Aus diesem Engpass können Firmen nur dann einen Ausweg finden, wenn sie es schaffen, durch ihre kostspieligen Zentralen einen Mehrwert für die weltweiten Geschäftseinheiten darzustellen", erklärt Tim Zimmermann, Studienautor und Partner von Roland Berger Stretegy Consultants. "So können Headquarters ihre wichtige Funktion und ihre Kosten rechtfertigen." (red)

www.rolandberger.at

 

leadersnet.TV