Enthält ein "falsches" Gebot
Älteste Tafel mit Zehn Geboten für über fünf Millionen Dollar versteigert

Die Steintafel, die kürzlich im New Yorker Auktionshaus Sotheby's unter den Hammer ging, wird zwischen 300 und 800 nach Christus datiert. Nach ihrem Fund wurde sie 30 Jahre lang als Gehwegplatte verwendet, ist aber dennoch gut erhalten. 

Im New Yorker Auktionshaus Sotheby's kam kürzlich ein besonderes Exponat unter den Hammer: die älteste bekannte Steintafel mit den Zehn Geboten. Rund 1.500 Jahre alt soll das einzige vollständig erhaltene Exemplar aus der spätbyzantinischen Periode sein, wird es doch auf den Zeitraum von 300 bis 800 nach Christus datiert. Eine wahre Rarität. Wenig verwunderlich also, dass es nun für satte 5,04 Millionen Dollar (rund 4,9 Millionen Euro) den:die Besitzer:in wechselte. Damit liegt der Preis laut dem Auktionshaus weit über dem Schätzwert – sieht allerdings neben der an die Wand geklebte Banane, die Ende November für 6,2 Millionen Dollar (5,9 Millionen Euro) versteigert wurde (LEADERSNET berichtet), im wahrsten Sinne des Wortes vergleichsweise alt aus.

30 Jahre als Gehsteigplatte verwendet

Gefunden wurde die 52 Kilogramm schwere und rund 60 Zentimeter große Steintafel laut Sotheby's im Jahr 1913, und zwar im Zuge von Bauarbeiten für eine Bahnlinie an der israelischen Südküste. Ihr historischer Wert wurde allerdings jahrzehntelang nicht erkannt. So wurde sie 30 Jahre lang als Gehwegplatte eingesetzt. Erst 1943 wurde ein Wissenschaftler darauf aufmerksam, kaufte sie und erkannte ihre wahre Bedeutung.

Enthält ein "falsches" Gebot

Der auf der Tafel enthaltene Text umfasst 20 Zeilen und erinnert stark an das Buch Exodus aus der Bibel. Jedoch fehlt das zweite Gebot, das eigentlich "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen" lautet. Stattdessen enthält die historische Steintafel ein Gebot, das nicht in der Bibel steht, nämlich, dass man Gott auf dem Berg Gerizim, einer für die Samariter spezifischen heiligen Stätte, anbeten solle.

 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Sotheby's (@sothebys)

"Diese bemerkenswerte Tafel ist nicht nur ein äußerst wichtiges historisches Artefakt, sondern auch eine greifbare Verbindung zu den Glaubensvorstellungen, die die westliche Zivilisation geprägt haben", meint Richard Austin, Sotheby's Global Head of Books & Manuscripts. "Die Begegnung mit diesem gemeinsamen Kulturgut ist eine Reise durch die Jahrtausende und eine Verbindung zu Kulturen und Glaubensrichtungen, die durch einen der frühesten und beständigsten Moralkodizes der Menschheit erzählt werden."

www.sothebys.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV